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Rohölpreise erneut impulslos

Die WHO beschwichtigt die internationale Staatengemeinschaft zur Sorge des Coronavirus. Die Versorgungslage bleibt komfortabel, trotz Krisen.

In der Sitzung am gestrigen Donnerstag vermeldete die WHO, dass der Virus keinen Gesundheitsnotstand hervorruft, der von internationaler Bedeutung ist. Demnach wird von Reise- und Handelsbeschränkungen abgesehen, so die WHO in ihrem Statement. China geht dabei völlig anders vor und hate viele Feierlichkeiten zum Neujahresfest abgesagt, sowie ganze Städte unter Quarantäne gestellte, sowie Reiseverbote erlassen. Daher wird der Bedarf nach Ölprodukten in China vorerst zurückgehen dürfen. 
Auf die Ölpreise wirkten sich die Zahlen zur wöchentlichen Bestandsentwicklung in den USA des DOE etwas stützend aus. Hier wurde bei den Rohölbeständen ein Abbau von 0,4 Mio. Barrel gemessen. Rückläufig waren auch die Destillatbestände, die um 1,2 Mio. Barrel gesunken sind. Dagegen haben die Benzinbestände zugelegt und liegen auf dem höchsten Niveau seit September 2017. Beruhigend wirkte sich eine gestiegene Gesamtnachfrage um 2,5 auf insgesamt 21,50 Mio. B/T aus. 
Die Ölpreise liegen heute Morgen auf dem Niveau von gestern. Damit geht für die Händler und Verbraucher eine ruhige Handelswoche zu Ende. Obschon von vielen Neuigkeiten und Marktveränderungen reagieren die Ölpreise aktuell sehr wenig auf derartige Nachrichten. Brent notiert im Moment bei 62,12 US-Dollar pro Barrel. Zugleich liegt die US-Sorte WTI bei 55,67 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist zum dritten Mal in Folge gesunken. Am Dienstag kostete 100 Liter Heizöl noch gut 2,80 Euro mehr. Heute liegt der Durchschnittspreis bei 64,00 Euro pro 100 Liter.


Ausgleichende Einflüsse am Markt 


Die Befürchtung eines dauerhaften Förderverlustes in Libyen von 1,0 Mio. B/T beherrscht die Marktkonstellation kaum. Dies liegt auch an den zukünftigen Erwartungen zum Überangebot an den Rohölmärkte. Birol, Chef der IEA erwartet nach wie vor ein Überangebot von etwa 1,0 Mio. B/T im ersten Halbjahr. Verluste in Libyen würden den Markt daher nur ausgleichen können. Zudem wird die US-Rohölförderung auch in diesem Jahr steigend erwartet. Bereits im Januar des aktuellen Jahres stieg die dortige Förderquote auf 13,0 Mio. B/T an und stellte damit einen neuen Rekord dar. Außerdem haben Russland und Saudi-Arabien nach wie vor hohe Reservekapazitäten. Insbesondere Russland hat nicht ein derart starkes Interesse an hohen Rohölpreisen wie Saudi-Arabien. In Russland liegt der Break-Even-Preis für eine rentable Förderung wesentlich niedriger als in Saudi-Arabien. Zugleich erwartet der Markt eine Mehrförderung von 0,5 Mio. B/T aus der neutralen Zone zwischen Kuwait und Saudi-Arabien. 
 

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