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Zuspitzung der Krise im Nahen Osten

Die Ölpreise setze ihre Rallye fort und steigen fortwährend. Brent notiert bereits über 70 US-Dollar pro Barrel. Die Märkte sind zunehmend verunsichert.

Zu den möglichen Einschnitten der Rohölversorgung durch härtere Sanktionen der USA gegen den Iran kommt nun eine noch größere Befürchtung hinzu. Der Irak hatte am Sonntag gefordert, dass die USA die 5.000 im Irak befindlichen US-Soldaten abziehen soll. Dies hatte das irakische Parlament in einer Dringlichkeitssitzung mit großer Mehrheit befürwortet. Dadurch droht das Bündnis zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat auseinander zu brechen. Eine weitere Destabilisierung der politischen und gesellschaftlichen Lage wird wohl die Folge sein. Erst im Dezember konnten die irakischen Truppen einen militärischen Sieg über die Terrormiliz erlangen, die im Jahr 2014 weite Teile des Iraks und Syriens besetzt hatte.

Die Entscheidung des Iraks überrascht die Beobachter. Eine Reaktion Trumps ließ nicht lange auf sich warten. Dieser drohte mit Sanktionen, welche im Vergleich zum Iran harmlos erscheinen werden. Insbesondere geht es Trump um die Rückerstattung von Geldern, welche in Infrastrukturprojekte geflossen sind. Der Irak ist innerhalb der OPEC mit weit über 4 Mio. B/T der zweitgrößte Rohölförderer. Eine Zuspitzung der Sanktionen. Die auch die Ölindustrie treffen hätte deutliche preissteigerndes Potenzial. Allerdings wäre ein Ölpreisrallye und den höheren Benzinkosten nicht gut für die Wählerstimmen in den USA, da Ende des laufenden Jahres die US-Wahlen anstehen. Dies lässt Sanktionen gegen die Ölindustrie vorerst unwahrscheinlich sein.

Iran kündigt Atomprogramm

Der Iran hat nach der Tötung Soleimanis mit Rache und Vergeltung gedroht. Trump warnte den Iran davor US-Ziele ins Visier zu nehmen, da die Gegenangriffe wesentlich umfangreicher wären. Unterdessen wurde auch ein Nachfolger benannt. Es ist General Esmail Ghaani, der zuvor Stellvertreter Soleimanis gewesen war. Er gilt als medienscheu und seit 40 Jahren Mitglied der iranischen Revolutionsgarden. Dazu gilt er als Ansprechpartner des syrischen Machthabers Assad innerhalb der Regierung des Irans. Darüber hinaus hat der Iran angekündigt sich nicht mehr an die Vorgaben zur Urananreicherung des Atomprogrammes zu halten. Eine politische und diplomatische Übereinkunft ist damit auf vielerlei Ebenen stark zerrüttet.

Seit der Tötung Soleimanis hat sich der Fokus der Marktteilnehmer in den Nahen Osten verlagert. Die Entwicklung im Handelsstreit zwischen den USA und China rückt dadurch vorerst in den Hintergrund. Dazu könnten die Preisprognosen angepasst werden, sofern keine Entspannung im Nahen Osten einkehrt und die Risikoaufschläge beibehalten werden.

Für die Rohölnotierungen bedeutet dies heute einen erneuten deutlichen Anstieg. Brent und WTI liegen gut 1,8 Prozent oberhalb der Eröffnungskurse. Brent kostet 69,97 US-Dollar pro Barrel und die US-Sorte WTI liegt bei 64,15 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist unter der Verlinkung einsehbar.

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