Ölpreise mit leichtem Aufwind
Die letzte volle Handelswoche dieses Jahr hatte zwar keine Überraschungen für die Rohölpreise, doch es ging dennoch stetig bergauf mit den Marktpreisen.
Die Aufwärtsbewegung der letzten Wochen und Monaten muss ich kommenden Jahr bestätigt werden. Dann wird der Markt wieder verstärkt auf die OPEC schauen, ob die vereinbarten zusätzlichen Förderkürzungen tatsächlich umgesetzt werden. Saudi-Arabien erwartet von Staaten wie dem Irak oder Nigeria die Einhaltung und hatte bereits im Vorfeld gedroht, die zusätzlichen hauseigenen Förderkürzungen sonst einzustellen. Das saudische Königreich steht ganz besonders unter Druck den Rohölpreis stabil zu halten, damit der Aktienkurs der ausgegebenen Anteile von Saudi-Aramco nicht einbricht und der Erlös zukünftiger Anteile ebenfalls die Staatskassen ordentlich füllt.
Zudem wird Anfang nächsten Jahres der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter beobachtet. So hat man sich nunmehr auf ein Abkommen geeinigt, aber unterschrieben ist dieses noch nicht. Zudem wurde schon gestern berichtet, dass China das Abkommen zuerst prüfen wolle. Letztendlich kann es daher noch zu Diskussionsbedarf kommen. Die Hegemonie beider Staaten könnte dabei das Konfliktpotenzial wieder aufflammen lassen. China sieht sich als ebenbürtiger Gegner und Diskussionspartner. Die Dominanz Trumps verträgt sich damit zuweilen weniger. Die Vergangenheit hatte gezeigt, dass vermeintliche Einigungen schnell in eine Sackgasse führen können.
Höhere Preise gut für Investitionen
In der Nordsee ist der strukturelle Ausblick für ein Förderwachstum sehr schlecht. Das liegt an den anhaltenden niedrigen Ölpreiseniveau, das sich am Markt etabliert hat. Doch auch der Nahe Osten kämpft darum, genügend Rendite zu erwirtschaften damit neue Projekte finanziert werden können. Gleiches gilt für die Schieferölindustrie. Diese hat in den vergangenen Jahren technologisch stark aufgeholt und so die Produktionskosten stark gesenkt. Doch die Wachstumsdynamik wird streckenweise etwas pessimistischer gesehen. Im Laufe des Jahres kam es auch zu einer höheren Insolvenzquote in der Branche. Grundsätzlich können höhere Ölpreise die Lage etwas entspannen und so die Ölunternehmen zu mehr Investitionen führen.
Die Rohölpreise liegen erneut höher als gestern. Brent kostet heute früh 66,65 US-Dollar pro Barrel. Die US-Sorte WTI wird aktuell für 61,16 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland steht heute noch nicht zur Verfügung.