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Unerwartet hohe Förderkürzungen

Das OPEC-Treffen ist letzte Woche Freitag nach zwei Tagen beendet worden. Der Markt wird nun deutlich schärfer verknappt, die Ölpreise steigen moderat.

Um weniger als einen US-Dollar liegt der Preis für ein Barrel oberhalb des Wertes von vergangenem Freitag.  Gleiches gilt für die US-Worte WTI, die somit ebenfalls auf dem Niveau der letzten Woche verharrt. Dabei hatte die OPEC sich auf eine Kürzung um zusätzlich 500.000 B/T geeinigt. Das hat sogar die Aussagen des irakischen Ölministers übertroffen, der im Vorhinein von 400.000 B/T zusätzlichen Kürzungen gesprochen hat. In jedem Fall werden in den nächsten Monaten die Meldungen der JMMC interessant sein. Das Komitee ist für die Überwachung und Einhaltung der Förderkürzungen zuständig und hatte bereits bei vergangenen Kürzungen oftmals die Einhaltung der Quoten bemängelt. Ob effektiv tatsächlich 500.000 B/T weniger Rohöl gefördert werden wird, ist daher ungewiss. Die Kürzungen betragen mit den neuen Fördermengen nun insgesamt 1,7 Mio. B/T.

Zieht man die Analyse der IEA heran, so wird auch das aktuell vorgehen der OPEC den Markt nicht in ein Gleichgewicht führen können. Der Bedarf an OPEC-Rohöl wird für die erste Hälfte 2020 bei 28,3 Mio. B/T liegen. Derweil wurde vor dem OPEC-Treffen die Förderung auf 29,7 Mio. B/T geschätzt. Daraus ergibt sich eine Differenz von 1,4 Mio. B/T, die mit den 500.000 B/T nicht komplett kompensiert werden kann. Zugleich werden die Marktanteile der OPEC-Mitglieder weiter sinken, da die fehlenden Mengen durch andere Förderstaaten aufgefangen werden können.

Mexiko mit 30-jährigen Rohölfund

Der nun bestätigte Ölfund in Mexiko ist der größte seit über 30 Jahren. Das 34 Quadratkilometer große Quesqui-Ölfeld soll schon nächstes Jahr nahezu 70.000 B/T an Rohöl fördern und im Jahr 2021 auf etwa 110.000 B/T steigen. Mexiko baut seit Jahren die Ölförderung strategisch aus. Zuvor war diese aufgrund von Missmanagement und verbleibenden Investitionen gesunken. Einstweilen förderte Mexiko mal über 3 Mio. B/T. Diese Zeiten sind längst vorbei. Zuletzt wurden 1,7 Mio. B/T gefördert, doch die Regierung will weiterhin die Trendwende vorantreiben und mit neuen Investitionen und Ölbohrungen die Förderung ausweiten. Darüber hinaus ist bekannt, dass die USA ihren Kurs beibehalten wird und auch von dieser Stelle mit deutlich mehr Rohöl gerechnet werden kann.

Die Ölpreise sind seit letzter Woche Montag um fast 6 Prozent gestiegen. Dass das Preisniveau gehalten werden kann, muss jedenfalls in den nächsten Wochen erstmal bewiesen werden. Heute Morgen liegen die Ölpreise vorerst tiefer. WTI kostet aktuell 58,90 US-Dollar pro Barrel und die Sorte Brent liegt bei 64,16 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis war am Freitag mit 68,58 Euro pro 100 Liter weitestgehend unverändert zum Vortag. Selbiges Preisniveau für 100 Liter Heizöl ergibt sich am heutigen Tage.

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