US-Zahlen dämpfen die Ölpreise
Die wöchentlichen Meldungen zur Bestandsentwicklung in den USA sind bearish ausgefallen. Im vermehrt bullishen Umfeld, nimmt dies Aufwärtspotential.
Experten hatten im Vorhinein mit sinkenden Rohölbeständen über 0,3 Mio. Barrel gerechnet. Sowohl DOE als auch API hatten hier deutliche Aufbauten gemeldet. Das DOE veröffentlichte höhere US-Bestände von 1,6 Mio. Barrel. Ebenso sieht es bei den Produktbeständen aus. Die Benzinbestände sind nicht wie erwartet gesunken, sondern konnten auch hier deutlich steigen. Das DOE meldete Aufbauten über 5,2 Mio. Barrel. Für die US-Rohölförderung wurde mit der abgelaufenen Woche sogar ein neues Rekordhoch bei der Rohölförderung veröffentlicht. Aktuell meldet das DOE eine Förderung von 12,9 Mio. B/T. Die eingepreiste Erwartung einer steigenden US-Rohölförderung zum Ende des Jahres wird damit in die Tat umgesetzt und kann den Ölmarkt dadurch deutlich besser versorgen.
Dadurch wird die OPEC intensiver unter Druck gesetzt weitere Maßnahmen zu beschließen. Bisweilen hält man sich mit klar stützenden Äußerungen zurück. Hierfür dürfte sicherlich eine Uneinigkeit innerhalb der Gemeinschaft herrschen, wie die strategische Ausrichtung in Zukunft sein soll. Denn dieses Jahr konnten die Ziele der OPEC nicht erreicht werden. Der Markt war größtenteils deutlich überversorgt und das Preisniveau war stets moderat und unter dem Zielwert. In einer Umfrage von Bloomberg erwartet der Großteil der Analysten, dass die Förderquoten der OPEC unverändert bleiben. Spekulationen gibt es dagegen zu einer möglichen Verlängerung über den Monat März hinaus bis Mitte des kommenden Jahres. Die OPEC-Analyse erwartet dabei eine Überversorgung von 650.000 B/T bis zur Jahresmitte 2020.
Rohölpreise notieren tiefer
Die guten Nachrichten im Handelsstreit zwischen China und den USA haben am heutigen Morgen keinen Aufwärtstrend durchsetzen können. Insgesamt wirken die Neuigkeiten hierzu weiterhin stützend. Problematisch ist dabei, dass beide Länder bei der Rücknahme von bestehenden Strafzöllen noch abweichende Ansichten haben. China hat dies stets als Grundvoraussetzung genannt, damit ein erstes Teilabkommen unterzeichnet werden kann. Trump hatte zuletzt versöhnliche Töne angeschlagen und einen baldigen Erfolg gemeldet. Die Ölmärkte werden wohl erst bei tatsächlicher Unterzeichnung eines Teilabkommens nochmal immens positiv reagieren. Denn immer wieder gab es nach vermeintlichen Erfolgen und Fortschritten harsche Rückschläge im Vorankommen der Verhandlungen.
Brent kostet heute früh 63,89 US-Dollar pro Barrel. Die Sorte WTI notiert augenblicklich bei 57,82 US-Dollar pro Barrel. Beide Sorten liegen mit 0,37 und 0,55 Prozent im Minus. Der durchschnittliche Heizölpreis ist heute teurer als gestern und liegt bei 69,06 Euro pro 100 Liter.