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Deutlicher Rückgang beim Rohölpreis

Der gestrige Tag war gekennzeichnet von der allgegenwärtigen Unsicherheit im Handelsstreit. Die Ölpreise dürften es für eine Gegenbewegung schwer haben.

Global betrachtet bleibt der Markt unverändert gut versorgt, weshalb wenig preisstützende Nachrichten den Markt erreichen. Im Konflikt mit dem Iran ist es unterdessen seit Monaten ruhig geworden. Hierdurch hat der Markt einen weiteren preistreibenden Faktor verloren. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit eines offenen Konfliktes mit den Anschlägen auf die saudi-arabische Ölindustrie gesunken. Infolge der Ereignisse hatte man doch erwartet, dass es die Beziehungen weiter schwächt und eine militärische Auseinandersetzung für möglich gehalten. Dazu kam es allerdings nicht. Die Hürden für einen offenen militärischen Konflikt scheinen daher ungemein hoch zu liegen und so kommt es, dass der Blick der Analysten sich auf einen anderen Konflikt richtete.

Aktuell hängt vieles davon ab, wie sich der Handelskonflikt zwischen China und den USA entwickelt. China verlangt zur Unterzeichnung des ersten Teilabkommen stringent die Rücknahme von Strafzöllen, die US-Präsident Trump strikt ablehnt. Zuweilen war bereits gedacht worden, dass das ausgehandelt Teilabkommen im Dezember unterzeichnet wird. Davon ist man mit jetzigem Stand weit entfernt. Verbraucher können bei einer Einigung, die aktuell mehr als unwahrscheinlich eingeschätzt wird, immer noch beruhigt sein. Denn der Abschluss eines Abkommens sorgt nicht automatisch dafür, dass die Ölmärkte unterversorgt sind. Vielmehr ist dies eine Hoffnung in die Zukunft, einer sich steigenden Nachfrage und einer daraus entstehenden Verknappung.

Schwacher Ausblick eint den Markt

Die Preisprognosen unterscheiden sich für gewöhnlich, aber einig sind sich die meisten Analysten insofern, als dass die Ölpreise keine großen Aufwärtspotentiale haben. Analystin Vandana Hari erwartet ein Preisniveau von 60 bis 65 US-Dollar und liegt damit ähnlich wie Goldman Sachs, deren Prognose bei 60 US-Dollar pro Barrel liegt. Morgan Stanley befürchtet potenzielle Rückgänge bis auf 45 US-Dollar, wenn die OPEC im Dezember keine Maßnahmen zur Reduzierung des Ölangebots trifft. Von der Seite sieht es im Moment schwach aus. Russland förderte zuletzt wieder mehr Rohöl, als es im Abkommen vereinbart wurde. Preismindernd wirkte sich eine neue Schätzung zur US-Schieferölindustrie. Für Dezember wird ein Anstieg um knapp 50.000 B/T erwartet.

Nach den gestrigen Preisverlusten an den Ölbörsen schaffen es die Rohölpreise auch heute Morgen nicht, fester zu notieren. WTI kostet jüngsthin 55,11 US-Dollar pro Barrel. Die Sorte Brent liegt mit 60,76 US-Dollar wieder nahe an der 60 US-Dollar Marke. Dies lässt auch den durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland kein Aufwärtspotential entwickeln. Der durchschnittliche Heizölpreis beträgt heute 66,73 Euro pro 100 Liter.

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