Schwerer Wochenstart für Ölpreis
Die Kommentare zum Handelsstreit von US-Präsident Trump lasten auf dem Preisniveau. Dazu kommen weniger preistreibende Nachrichten der OPEC.
Zum Monatsbeginn stiegen die Ölpreise für den diesjährigen Preisverlauf deutlich an. WTI und Brent konnten sich so um etwa drei US-Dollar verteuern. Getrieben waren die Preise mehrheitlich aufgrund der Neuigkeiten im Handelsstreit zwischen China und den USA. Chinas Optimismus zum Handelskonflikt war scheinbar etwas verfrüht. Die chinesische Regierung berichtete, dass mit Unterzeichnung des ersten Teilabkommens mit den USA, auch ein sukzessiver Abbau der Strafzölle einhergeht. So sollte es zumindest ausgehandelt worden sein. Doch am letzten Wochenende schob Präsident Trump dieser Hoffnung einen Keil dazwischen. Dieser sprach davon, dass er mit den Strafzöllen sehr zufrieden sei und diese viele Milliarden US-Dollar an zusätzlichen Einnahmen generieren. Zudem ließ er die Muskeln spielen, indem er sagte, dass China dieses Abkommen viel dringlicher benötige als die USA. Damit geriet die Hoffnung auf eine schnelle Einigung wieder ins Hintertreffen, infolgedessen auch die Rohölpreise belastet wurden.
Heute Morgen geht es für die Ölpreise an den Börsen vorerst weder bergauf noch bergab. Brent kostet im Moment 62,32 US-Dollar pro Barrel. Die US-Sorte WTI liegt jüngsthin bei 56,98 US-Dollar pro Barrel. Beide Sorten liegen leicht unter dem Niveau des Wochenendes. Entsprechend verhält sich auch der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland, der gestern deutlich unter dem Niveau der Vortage lag. 100 Liter Heizöl kosteten im Bundesdurchschnitt 67,07 Euro.
OPEC-Strategie ohne Auswirkung
Der Markt bleibt nachfrageseitig orientiert. Die OPEC plant in den nächsten Jahren einen stetigen Rückgang der eigenen Rohölförderung, auch aus klimapolitischen Aspekten. Im Jahr 2024 wolle man noch etwa 32,8 Mio. B/T an Rohöl fördern. Das sind gut 2,2 Mio. B/T weniger als in diesem Jahr. Ein Mitgrund dafür sei die Schieferölindustrie in den USA, die momentan auf dem Rekordniveau von 12,6 Mio. B/T verharrt. Gleichzeitig hat die OPEC den Rohölbedarf nach unten korrigiert. Für das Jahr 2023 wird ein Verbrauch von 103,9 Mio. B/T erwartet. Grund hierfür ist der strukturelle Wandel in den Industriestaaten zur Elektromobilität. Momentan geht die OPEC davon aus, dass die Nachfrage nach Rohöl bis 2040 auf 110.6 Mio. B/T ansteigt. Doch der Ausblick und eine Falschschätzung des Nachfragebedarf könnten die Rohölpreise damit auch mittelfristig auf einem niedrigen Niveau halten. Ein Treiber hierfür ist sicherlich wie schnell der Wandel im Mobilitätssektor vollzogen werden kann oder soll.