Handelsstreit stützt Ölpreise
Die Entwicklung zwischen China und den USA mit Aushandlung des Abkommens stützt kurzfristig die Ölpreise. Dabei bleibt es bei einer guten Versorgungslage.
Grundsätzlich führt der Handelsstreit mit den veranschlagten Strafzöllen, die im Verlauf immer weiter angehoben wurden, zu einem abschwächen des ohnehin schwachen Wirtschaftswachstums. Daher war vom Handelsstreit stets die Nachfrageseite betroffen, die für eine bessere Versorgung verantwortlich war. Die Angebotsseite als Gegenspieler war davon weniger beeinflusst. Doch bei gleichbleibendem Angebot war die Entwicklung im Handelsstreit immer preismindernd anzusehen. Nun, da eine tatsächliche Annäherung in Sicht ist, hofft der Markt auf ein besseres Nachfrageverhalten für Rohöl. Die chinesische Regierung veröffentlichte nun, dass die Strafzölle schrittweise zurückgefahren werden sollen. Der Umfang und Zeitplan hängt dabei davon ab, welche Einigung im ersten Teilabkommen zu verschiedenen Themen erzielt werden kann, so ein Sprecher der chinesischen Regierung. Damit hoffen die Marktteilnehmer vollends, dass es dieses Mal tatsächlich gelingt ein erstes Teilabkommen zu unterzeichnen. Während der Verhandlung beider Staaten kam es immer wieder zu Rückschlägen und Verschärfungen der Strafzölle.
Etwas mildernd auf die Ölpreisentwicklung wirkte dagegen die Äußerung des russischen Energieminister Alexander Nowak. Dieser hält das aktuelle Preisniveau für angemessen und sieht den Markt als ausgeglichen an. Das reduziert die Erwartungswahrscheinlichkeit neuer Förderkürzungen bei dem OPEC-Treffen im Dezember.
US-Bestände sind bearish
Das DOE meldete Bestandsaufbauten von 7,9 Mio. Barrel und übertraf damit deutlich die Erwartungen. Die Bestände bei den Produkten konnten nicht steigen und sanken entsprechend. Das ist auf die schwache Raffinerieauslastung zurückzuführen, die gleichzeitig auch die Aufbauten bei Rohöl stützt. Die Auslastung liegt derzeit bei 86 Prozent. Jedoch waren die Aufbauten viermal höher, als von Analysten erwartet worden war. Zudem reduzierten sich die US-Rohölexporte um 1,0 Mio. Barrel. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, dass die Keystone Pipeline aktuell kein Rohöl in die USA transportiert, da die Schäden bisweilen nicht behoben sind. Aufbauend hierzu ist auch die Nachfrage nach Ölprodukten stabil und liegt mit 21,2 Mio. B/T über dem Vorjahresniveau.
In weiser Voraussicht wird die kommende Woche spannend werden. Denn die Monatsberichte von EIA, OPEC und IEA werden veröffentlicht und könnten so für stärker schwankende Ölpreise sorgen oder dafür sorgen, dass das Preisniveau für das restliche Jahr in eine bestimmte Richtung gedrückt wird.
Die Rohölpreise bleiben heute Morgen ohne Aufwärtspotential am Markt und liegen im Minus, welches ohne die Entwicklung im Handelsstreit wohl größer ausfallen würde. Brent kostet 62,08 US-Dollar pro Barrel und die US-Sorte WTI wird im Moment für 56,86 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist im Vergleich zu gestern fast unverändert geblieben.