Abnehmende Spekulation auf US-Rohöl
Die Wetten auf sinkende Ölpreise nehmen zurzeit ab. Das deckt sich mit der kurzfristigen Preisentwicklung und dem erwarteten Börsengang.
Denn Saudi-Arabien wird nun alles daran setzen, dass die Rohölpreise stabil bleiben. Es geht schließlich um große Summen Geld, wenn der staatliche Ölkonzern an die Börse gebracht wird. Dieser erzielt umso höhere Gewinne, je höher der Rohölpreis liegt. Damit steigen dann auch die Bewertung und der Emissionserlös für die saudische Staatskasse. Daher ist die Anhebung der Ölpreise durch Saudi-Arabien nur stringent. Für alle leichten Rohölsorten müssen Abnehmer im asiatischen Raum so viel bezahlen, wie seit dem Jahr 2014 nicht mehr. Exporte in die USA wurden über alle Sorten hinweg auf dieses Mehrjahreshoch angehoben. Zudem äußerten sich der iranischen Ölminister zum OPEC-Treffen im Dezember. Hierbei erwartet dieser, dass die Kürzungen bereits ausgeweitet werden, um dem Markt weiter zu stabilisieren. In die gleiche Tendenz geht die Erwartung Nigerias. Diese bestätigten die saudische Bereitschaft weitere Kürzungen umsetzen zu wollen.
Aktuell ist der Markt damit bullish unterwegs, selbst wenn die Ölpreise am heutigen Morgen vorerst im Minus liegen. Brent und WTI kosten im Moment knapp 0,5 Prozent weniger als zur Handelseröffnung. Das Barrel WTI liegt daher bei 57,00 US-Dollar und Brent kostet im Augenblick 62,66 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis hat in Folge der Ölpreisentwicklung auch gestern wieder zugelegt. 100 Liter Heizöl kosteten im Bundesdurchschnitt damit 68,24 Euro.
Optimismus an den Märkten
Dadurch steigen die Ölpreise kurzfristig an. Experten hoffen indes weiter auf ein tatsächliches Teilabkommen im Handelsstreit zwischen den USA und China. Dabei hatte sich die chinesische Seite bis zuletzt vermehrt zurückhaltend geäußert. Jedenfalls gehen die Gespräche kommende Woche weiter, in welcher dann das Teilabkommen vollends ausgehandelt werden soll. Allerdings gibt es neben der Hoffnung einer sich dadurch erholenden Wirtschaftslage, immer noch Unruhen im Irak. Diese können nach wie vor die heimische Rohölförderung gefährden. Die Menschen protestieren trotz gewalttätiger Eingriffe des Staates gegen Misswirtschaft, Korruption und Armut. Dieser Optimismus wird auch vom Generalsekretär der OPEC gestützt. Dieser sieht den Markt aktuell knapper versorgt, auch weil die Einhaltung der Förderkürzungen zugenommen hat. Selbst Russland soll die Ölförderung sogar unter der eigentlich vereinbarten Fördermenge reduziert haben.