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Freigabe für Aramco-Börsengang

Seit mehreren Jahren war bekannt, dass Saudi-Arabien den staatlichen Ölkonzern an die Börse bringen will. Nun wird die Umsetzung immer konkreter.

Am gestrigen Sonntag kam es zu der lang erhofften Genehmigung der nationalen Aufsichtsbehörde, die damit den Weg frei macht für eine Platzierung von Aktien an der saudi-arabischen Börse. Nicht näher benannte Vertraute in dieser Angelegenheit schätzen, dass die Aktien bereits Mitte Dezember an der Börse handelbar sein werden. Es handelt sich hierbei um Anteile von ein bis zwei Prozent des gesamten bisher geschätzten Börsenwertes von Saudi-Aramco. Dennoch wird selbst dieser geringe Emissionsanteil zu einem Erlös von 20 bis 40 Mrd. US-Dollar führen. Der saudische Staatskonzern Aramco besitzt quasi alle Rohölvorkommen in Saudi-Arabien und ist für die Erschließung und Förderung des schwarzen Goldes verantwortlich. Das erklärt auch die astronomische Bewertung des Konzerns. Es wird spekuliert, dass Aramco der wertvollste Konzern der Welt sein könnte.

Von Regierungsseite war stets eine Bewertung von 2 Billion US-Dollar angestrebt. Dem stehen aber auch anderweitige Analysen gegenüber. Im Bankenbereich schätzt man eher 1,5 Billionen US-Dollar als realistisch ein. Bloomberg hat eine noch zurückhaltendere Einschätzung. Demnach ist eine Marktkapitalisierung von 1,1 Billion US-Dollar als realistisch anzusehen. Der Erlös aus dem Börsengang ist nach wie vor für den Umbau der Wirtschaft in Saudi-Arabien gedacht, damit die Wirtschaft weniger abhängig von Öl- und Gassektor ist.

Marktentwicklung belastet Ölpreise

Grundsätzlich belastet die generelle Marktkonstellation weiterhin die Ölpreise. Daher ist die strukturelle Ausrichtung Saudi-Arabiens mehr als nachvollziehbar. Dies wird auch dadurch untermauert, dass die OPEC immer weniger Einfluss auf die weltweite Entwicklung des Ölsektors hat. In den USA sind die Rohölbestände in der vergangenen Woche erneut stark angestiegen. Die Ölbestände stiegen um 5,7 auf insgesamt 438,9 Mio. B/T und notieren damit über dem 5-Jahresdurchschnitt. Bei den Produkten liegen die Bestände aktuell unter dem 5-Jahresdurchschnitt, was allerdings den Markt nicht beunruhigt. Denn nach ersten nennenswerten Erfolgen im Handelsstreit, stocken die Annäherungen für ein Handelsabkommen zwischen den USA und China wieder. Dies ist einer der wesentlichen Faktoren für die momentanen niedrigen Ölpreise.

Damit ergibt sich ein ähnliches Gesamtbild wie die letzten Monate. Brent kostet heute Morgen 61,34 US-Dollar pro Barrel und die Sorte WTI liegt jüngst bei 55,86 US-Dollar pro Barrel. Beide Sorten notieren dadurch leicht im Minus. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland hat seit letzter Woche Montag um über zwei Euro nachgegeben und lag gestern bei einem Durchschnittspreis von 67,39 Euro pro 100 Liter.

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