Rohölpreise fallen deutlich
Im gestrigen Handel sind die Rohölnotierungen deutlich gesunken. Die Teileinigung im Handelskrieg zwischen China und den USA bleibt unbeachtet.
Eigentlich ist es genau das, worauf der Markt seit Monaten gewartet hat, doch den aktuellen Meldungen über ein Teilabkommen wird wenig getraut. Zumal US-Präsident Trump immer wieder betont hatte, dass es kein „kleines“ Abkommen geben wird, sondern nur eine umfassende Lösung. Ungeachtet dessen wiederholte er mehrmals, dass auch die US-Wahlen im kommenden Jahr kein Treiber sind, für eine schnelle Einigung noch in dieser Amtszeit. Die US-Wahlen sind am 3. November und hätten damit noch einen beachtlichen Zeitraum geboten für weitere Handelsstreitigkeiten beider Nationen. Nun wurde verkündet, dass „Phase eins“ eines folgenden umfassenden Handelsabkommen beschlossen wurde. Darin sind Themen geregelt über den Schutz des geistigen Eigentums, Finanzdienstleistungen, Währungsangelegenheiten und Agrargüter. Deshalb wird nun die Erhöhung der US-Strafzölle von 25 auf 30 Prozent auf Importwaren im Wert von 250 Mrd. US-Dollar verzichtet. Allerdings stehen nach wie vor Mitte Dezember Strafzölle für weitere Waren auf der Agende, diese wurde laut des US-Handelsbeauftragen bisher nicht angepasst.
Experten und Analysten kann geraten werden, die positiven Nachrichten, wie bisher mit Vorsicht zu genießen. Dies als Durchbruch zu bezeichnen ist angesichts der Vergangenheit nicht angebracht. Der Rohölpreis würde prinzipiell gestützt werden, da die Konjunktursorgen durch den Handelskonflikt maßgeblich zum negativen beeinflusst wurden. Doch die Reaktion der Ölpreise war heute gegensätzlich.
Der Türkeieinmarsch
Die Situation wird immer komplexer. Ein Waffenembargo ist auf EU-Ebene, unter anderem durch die fehlende Zustimmung Ungarns, nicht zustande gekommen. Nun kann jeder EU-Staat selbst angemessene Konsequenzen umsetzen, ist dazu aber nicht verpflichtet. Zudem verwies der luxemburgische Chefdiplomat Asselborn auf den Artikel 5 der Nato-Vertrages hin. Dieser ruft den Bündnisfall aus, sofern ein Nato-Mitglied, die Türkei gehört zur Nato, angegriffen wird. Denn mit fortwährenden Kämpfen steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Gegenoffensive durch die syrische Armee. Der Konflikt steht damit am Anfang und es ist bisher kaum absehbar, ob und wenn ja, welch starken Flächenbrand dieser Konflikt in sich trägt. Jedenfalls ist an den Ölbörsen davon nichts spürbar, da die Ölpreise vorerst gefallen sind, doch das kann sich noch ändern.
Jedoch liegen die Ölpreise heute Morgen erneut im Minus. Brent und WTI notieren etwa 0,5 prozent tiefer. Damit kostet das Barrel Brent 58,89 US-Dollar und die Sorte WTI 53,22 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist ebenfalls günstiger als gestern. 100 Liter Heizöl kosten im Bundesdurchschnitt heute 69,05 Euro.