Aufwärtsbewegung bei den Ölpreisen
Innerhalb der letzten Woche haben sich die Ölpreise um über 3,5 Prozent verteuert. Diese Woche kann aufgrund er Konfliktlage sehr volatil werden.
Brent und WTI sind in der letzten Woche aufgrund neuer Konflikte deutlich gestiegen. Brent notiert daher wieder oberhalb der 60 US-Dollar Marke. Im Persischen Golf wurde ein iranischer Rohöltanker etwa 60 Seemeilen vor der saudischen Küste von Raketen getroffen und schwer beschädigt. Grundsätzlich eskaliert die Situation schon seit mehreren Monaten nicht vollends, auch wenn es immer wieder zu Zwischenfällen kommt. Die Situation im Nahen Osten hat sich insbesondere durch die US-Außenpolitik verschärft. Die Aufkündigung des Atomabkommens durch Präsident Trump hat letztendlich die politischen Auseinandersetzungen angeheizt, sodass es kaum noch zu einem Dialog kommt. Besorgniserregend ist es, dass sich beide Parteien bisher vor einem offenen Konflikt scheuen, doch gerade das kann sich in Zukunft ändern. Der Markt dürfte somit seit Monaten eine Risikoprämie in den Ölpreisen eingepreist haben. Auf der anderen Seite hat selbst der heftige Anschlag auf die saudische Ölindustrie kein Krieg herbeigeführt. Vielmehr bleibt es bei einem unterschwelligen Stellvertreterkrieg im Jemen.
Die Konjunktur bestimmt den Ölpreis
Die US-Sanktionen gegen den Iran haben die weltweite Verfügbarkeit des schwarzen Goldes stark vermindert, da iranische Rohölexporte sanktioniert werden. Trotz dessen kam es an den Märkten seinerzeit zu keiner Preisrallye. Die US-Lagerbestände sind in der letzten Woche vermehrt gestiegen. Dies spricht eher für eine schwache Nachfrage. Zudem erwarten Analysten, dass die FED expansive geldpolitische Maßnahmen umsetzen wird, um die Konjunkturentwicklung zu stützen. Die Marktteilnehmer haben ungeachtet der geopolitischen Einflüsse weiterhin vor allem die Wirtschaftsentwicklung im Auge. Daher wird aktuell den Monatsberichten wieder große Beachtung geschenkt. Der OPEC-Monatsbericht aus der letzten Woche war wenig preisstützend. Gleiches gilt für den Monatsbericht der IEA. Erneut reduziert die IEA die Prognose für das Nachfragewachstum für Rohöl im nächsten Jahr und das laufende Jahr. Beide Jahren wurden um 100.000 B/T schwächer gesehen. Das Entspricht dem allgemeinen Marktkonsens. Zudem sieht man die Schieferölindustrie in den USA weiter auf Wachstumskurs und die Verhandlungen zwischen den USA und China über ein Wirtschaftsabkommen gelten immer noch, als wenig aussichtsreich.
Die Rohölpreise starten heute Morgen erstmal schwächer und liegen rund 0,8 Prozent tiefer. WTI kostet aktuell 54,43 US-Dollar pro Barrel und die Sorte Brent notiert bei 60,25 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis pendelt auf dem Niveau der letzten Woche. Heute kosten 100 Liter Heizöl im bundesweiten Durchschnitt 69,84 Euro.