Handelsstreit sorgt für Kursverlust
Die Rhetorik im Handelskonflikt zwischen China und den USA ist wieder deutlich aggressiver. Das spüren die Ölpreise, die infolge dessen deutlich nachgaben.
Die US-Seite hatte zuletzt etwas wohlwollender geklungen, da man die angekündigten neuen Strafzölle nicht wie geplant im September umsetzen wollte, sondern auf den Monat Dezember verschoben hatte. China hingegen wird sein Vorgehen nicht ändern. Als Antwort auf die zunächst für September angekündigten Strafzölle der USA, hatte man ebenfalls Maßnahmen in Aussicht gestellt. Diese werden nun wie geplant im September beginnen. Des Weiteren werden die Strafzölle auch im Dezember nochmals angepasst. Chinas Maßnahmen betreffen etwa 5000 Produkte und haben einen Handelswert von 75 Milliarden US-Dollar. Trump reagierte äußert verärgert und nannten China seinen Feind. Zudem erwiderte er, dass alle bisherigen Strafzölle um fünf Prozent angehoben werden sollen.
Zugleich enttäuschte die Rede von Jerome Powell, dem US Notenbankchef, der in Jackson Hole Stellung zur Geldpolitik der FED nahm. Powell deutete keine konkreten Maßnahmen an und verwies darauf, dass die FED je nach Konjunkturlage individuell reagieren würde. Zugleich betonte er das Risiko für die Weltwirtschaft, das von dem Handelskonflikt zwischen China und den USA ausgeht. Die Nachfrageseite bleibt damit der dominierende Faktor am Markt.
Sturmtief im Atlantik
Für diese Jahreszeit entsprechend hat sich ein neuer Tropensturm im Atlantik gebildet. Genannt Dorian, wird dieser zur Wochenmitte wohl zum Hurrikan hochgestuft. Sofern er dann in den Golf von Mexiko eindringt, sind wieder Abschaltungen von Rohölplattformen sehr wahrscheinlich oder auch Beeinträchtigungen der Raffinerien an der US-Ostküste. Daher muss der Sturm genau beobachtet werden. Er könnte zu Verwerfungen bei der US-Rohölförderung führen und damit auch die US-Wochenzahlen durcheinander bringen. Was allerdings nicht veränderlich ist, ist die Tatsache, dass die Anzahl der aktiven US-Ölbohranlagen immer weiter sinkt. In der letzten Woche wurden 754 aktive Anlagen gemeldet. So wenig Ölbohranlagen waren zuletzt Anfang 2018 aktiv.
Nach den Preisnachlässen an den Ölbörsen, kommt es heute Morgen zu einer Gegenbewegung, sodass die Preise vorerst etwas fester sind. Brent liegt etwa 0,9 Prozent höher und kostet 59,49 US-Dollar pro Barrel. Die Sorte WTI notiert bei 54,30 US-Dollar und kostet heute Morgen ungefähr 0,6 Prozent mehr. Niedriger als am Freitag ist der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt 66,57 Euro.