Ölpreis steht erneut unter Druck
Das Preisniveau am Dienstag konnte nicht gehalten werden. Zwei Tage in Folge fielen die Ölpreise an den Börsen. Der Markt bleibt durch und durch bearish.
Im Blickfeld stand zuletzt die Zinsstrukturkurve in den USA. Diese macht den Experten und Analysten besonders große Sorgen. Grund ist, dass diese einen inversen Verlauf aufweist. Das besagt, dass die Renditen für kürzere Staatsanleihen höher sind, als die Renditen von Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit. Zugleich ist diese Entwicklung so unüblich, da die Rendite unter anderem auch ein Risikoaufschlag beinhaltet. Dieser Aufschlag ist bei längeren Laufzeiten höher, woraus die Renditen eigentlich auch höher sind. In der Vergangenheit gab es diese Entwicklung der Zinsstrukturkurve meistens im Vorfeld einer Rezession, die dann oftmals zwischen 12 und 24 Monaten den Markt getroffen hatte. Besondere Brisanz hat diese Thematik, da dieser Verlauf das erste Mal, seit der Finanzkrise im Jahr 2008 aufgetaucht ist.
Wie handelt die OPEC?
Das Ziel der OPEC wird dieses Jahr deutlich verfehlt. Die Weltweiten Rohölbestände werden wohl ansteigen, anstatt fallen und der Rohölpreise deshalb auf ein niedriges Niveau bleiben. Verbraucher nehmen diese Ölpreise dankend an, aber die OPEC benötigt höhere Rohölpreise. Daher hatte man im Juni die Förderkürzungen um 9 anstatt 6 Monate verlängert. Die Wirkung am Markt war aber kaum zu spüren. Offiziell nimmt die OPEC 1,3 Mil. B/T vom Markt. Saudi-Arabien nimmt aber freiwillig mehr Rohöl vom Markt, was bedeutet, dass die effektiven Kürzungen der OPEC schon heute über der Vereinbarung von 1,3 Mio. B/T liegen. Saudi-Arabien hatte zuletzt weitere Maßnahmen angekündigt.
Doch eine Verschärfung des Abkommens wird es kurzfristig höchstwahrscheinlich nicht geben, da man sich bei der Versammlung wohl nicht einigen könnte. Allerdings werden die Kürzungen nächstes Jahr im März auf den Prüfstand kommen. Das wäre auch notwendig, falls ein höheres Preisniveau vorgesehen ist. Denn auch im kommenden Jahr soll der Markt deutlich mit Rohöl überversorgt sein. Kurzfristig könnte Saudi-Arabien die Ölpreise nur per Alleingang stützen, so wie es aktuell umgesetzt wird.
Die Rohölnotierungen liegen zwar heute Morgen wieder etwas höher, bleiben aber auf niedrigem Niveau. Brent kostet 58,90 US-Dollar pro Barrel und die Sorte WTI liegt bei 55,11 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist niedriger als gestern. 100 Liter Heizöl kosten im Bundesdurchschnitt 66,77 Euro.