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Umgehung der Iransanktionen

China umgeht in wohl größeren Masse die US-Sanktionen gegen den Iran. Das wirkt sich positiv auf die Versorgungslage aus und belastet die Rohölpreise.

Strukturell noch stärkere Auswirkung hat eine Meldung von Bloomberg, zur Umgehung der Sanktionen durch China. China soll große Mengen an Rohöl aus dem Iran bevorratet haben, indem iranische Tanker Rohöl direkt in Zolllager pumpen und damit nicht den Zoll durchläuft und auch nicht in Importstatistiken auftaucht. Bloomberg berichtet, dass China von Januar bis Mai zwölf Mio. Barrel iranisches Rohöl importiert hat, jedoch nur zehn Mio. Barrel über den Zoll abgewickelt wurden. Aktuell sind laut Tracking-Daten, die Bloomberg ausgewertet hat, weitere Öltanker mit bis zu 20 Mio. Barrel Richtung China unterwegs. Bisher haben die USA dazu keine Stellung genommen.

Unklar ist auch, ob die USA diese Transaktion bemerkt haben. Strukturell verbessert diese Meldung die Versorgungslage mit Rohöl. Außerdem könnten damit die Gespräche über ein Handelsabkommen zwischen China und den USA gestört werden. Käme kein Abkommen zustande, würde das die Nachfrage nach Rohöl vermindern, da auch die Konjunktur und das Wirtschaftswachstum von den Strafzöllen negativ beeinflusst werden. Das verbessert dann durch die nachfrageseitige Schwäche die Versorgungslage.

Verzehrte US-Wochenzahlen

Die Rohölpreise stehen heute Morgen aber etwas höher, als bei Eröffnung. Das liegt eher an den geopolitischen Ereignissen im Golf von Hormus, als an den kurzfristigen Faktoren, die aus den US-Rohölbestandsdaten zu entnehmen sind. Denn diese Wirkung wird in der Gesamtaussagekraft relativiert, da Sturmtief Barry noch Auswirkungen auf die wöchentlichen Bestandszahlen hat. Die wöchentlichen DOE-Zahlen meldeten für die Rohölbestände einen Abbau von 10,8 Mio. Barrel. Die US-Rohölförderung lag ebenfalls noch 0,7 Mio. B/T tiefer, was auf die Abschaltungen der Ölbohrinseln im Golf von Mexiko zurückzuführen ist. Nach wie vor enttäuschend ist die Produktnachfrage in den USA. Die Gesamtnachfrage lag in der vergangenen Berichtswoche bei 21,6 Mio. B/T und die Benzinnachfrage bei 9,7 Mio. B/T. Selbst nach einem Anstieg zur vorherigen Berichtswoche liegen die Nachfragezahlen deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Die Rohölpreise liegen im Moment bei 56,25 US-Dollar pro Barrel für die Sorte WTI. Das europäische Referenzsorte notiert im Augenblick bei 63,54 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist heute auf 68,61 Euro pro 100 Liter angestiegen.

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