Seitwärtsbewegung am Ölmarkt
Eine deutliche Preissteigerung wird verhindert, weil es derweil nicht so aussieht, als ob es zu einem militärischen Konflikt mit dem Iran kommt.
Großbritannien bringt unterdessen Pläne voran, eine Schutzmission im Golf von Hormus zu etablieren. Daran sollen dann auch weitere europäische Staaten beteiligt sein, wie Frankreich und Dänemark, aber auch Schweden oder Polen zeigen Interesse diese Schutzmission zu unterstützen. Letztendlich sollen damit die Schiffe und der internationale Warenverkehr vor Angriffen des Iran geschützt werden. Dies soll durch den Einsatz von Luftüberwachung erweitert werden. Daraus leitet der Markt ab, dass Großbritannien keinen Militärschlag gegen den Iran plant. Der Verband Deutscher Reeder begrüßte gegenüber der DPA die Umsetzung einer Schutzmission. Eine direkte Beteilung der USA soll es laut des jetzigen Stands nicht geben. Dafür sorgen die USA an anderer Stelle für Unsicherheit.
Die Ölfutures an den Börsen konnten gestern nicht über die GD7-Linie steigen. Einfluss darauf hatte wohl auch eine Meldung, dass die USA ein chinesisches Unternehmen sanktionieren, weil es auch dem Iran Rohöl bezogen haben soll. Damit verstoße es gegen die US-Sanktionen. Das chinesische Handelsministerium hat die USA aufgefordert diese Sanktionen wieder zu beenden. Experten befürchten, dass das Klima zwischen beiden Staaten wieder schlechter wird und die Gespräche über das Handelsabkommen zu keinem Erfolg führen. Mittlerweile wird nach der Wiederaufnahme der Gespräche bereits mehrere Wochen verhandelt, ohne nennenswerte Ergebnisse. Dies drückt unangefochten auf die Rohölpreise, da die Konjunktursorgen verstärkt werden.
IWF senkt Prognose
Der IWL hat die globale Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft für das aktuelle und nächste Jahr gesenkt. Damit schätzt der IWF das Wachstum auf 3,2 und 3,5 Prozent ein. Das sind jeweils 0,1 Prozent weniger. Außerdem schätzt der IWF, dass sich rückblickend für die erste Jahreshälfte 2019, entgegen der Erwartungen zu Jahresbeginn ein Überangebot an Rohöl etabliert hat. Für den Rest des Jahres erwartet man eine Unterversorgung, die ab dem kommenden Jahr aber wieder durch eine Überversorgung abgelöst werden soll.
Gleichzeitig haben die Analysten von FGE die Prognosen für das Ölnachfragewachstum gesenkt. Im Jahr 2019 rechnet man mit einem Wachstum von 0,74 Mio. B/T und im nächsten Jahr mit einem Wachstum von 0,92 Mio. B/T. Das ist deutlich weniger, als in der bisherigen Prognose. Solche Nachrichten sind gut, um die Rohölpreise, trotz der Irankrise auf dem aktuellen Niveau zu halten.
WTI kostet aktuell 56,83 US-Dollar pro Barrel und Brent liegt bei 63,74 US-Dollar pro Barrel. Beide Sorten liegen heute Morgen im Minus und bleiben auf dem Niveau des gestrigen Tages. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist leicht niedriger als gestern und notiert bei 67,66 Euro pro 100 Liter.