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Monatsberichte drücken die Stimmung

OPEC, EIA und IEA haben mittelfristig allesamt den gleichen bearishen Ausblick prognostiziert. Kurzfristig schauen die Markteilnehmer aber woanders hin.

Die IEA hat am Freitag ihren Monatsbericht veröffentlicht und dabei Angaben über die Entwicklung der OECD-Ölbestände gemacht. Diese sollen im Mai um fast 23 Mio. Barrel angestiegen sein. Umgerechnet ergibt dies in der Zeitspanne ein Überangebot von etwa 0,75 Mio. B/T. Damit wird einmal mehr deutlich, dass die OPEC es nicht schafft den Ölmarkt in eine Unterversorgung zu drücken. Obwohl Saudi-Arabien kontinuierlich weniger Rohöl fördert, als es eigentlich dürfte. Würde sich Saudi-Arabien lediglich im vereinbarten Rahmen an die Kürzungen halten, stünde dem Markt etwa 0,5 Mio. B/T mehr Rohöl zur Verfügung. So verfehlt die OPEC ihr Ziel die OECD-Bestände zu reduzieren oder zumindest konstant zu halten deutlich.

Mit dem kommenden Jahr wird dieser Umstand die OPEC wohl noch deutlicher treffen. Denn schon im aktuellen Jahr übersteigt das Angebotswachstum, das Nachfragewachstum. Dieser Effekt wird auch im Jahr 2020 bestehen bleiben. Die IEA-Prognosen zeigen auf, dass das Angebotswachstum um 0,7 Mio. B/T höher liegen soll, als die Nachfrage. Die Nachfrage nach Rohöl der OPEC wird im ersten Quartal nur noch bei ungefähr 28 Mio. B/T liegen, so die Erwartung. Aktuell fördert die OPEC 29,83 Mio. B/T. Damit wird klar, dass mittelfristig kein Anstieg der Rohölpreise tragbar wäre, wenn man von den Risikoprämien durch den Irankonflikt oder den Problemen in Venezuela absieht.

Kurzfristiger Blick an die US-Küste

Die US-Küste wird aktuell von Hurrikan Barry heimgesucht. Über das vergangene Wochenende war etwa 75 Prozent der Rohölförderung im Golf von Mexiko abgestellt. Die Ölplattformen wurden entsprechend evakuiert. Genaue Informationen wann die Förderung wieder anläuft gibt es noch nicht. Allerdings soll der Ausfall nicht so lange andauern, da bereits Mitarbeiter wieder an die Bohrinseln gebracht werden. Damit vermindert sich die Rohölförderung um ungefähr 1,3 Mio. B/T. Bisher waren an der Küste größere Schäden nicht vorgekommen. Die Niederschläge und Überschwemmungen waren nicht so stark, wie befürchtet. Größere Raffinerieschäden sind bisher nicht zu beklagen, doch genau davor hatten Experten Angst. Somit können die Raffineriebetreiber einen Restart der Anlagen relativ schnell umsetzen, ohne Reparaturen vorzunehmen.

Diesen Effekt mehr man im Moment auch an den Rohölpreisen, die heute Morgen im Minus liegen. WTI kostet aktuell 60,26 US-Dollar pro Barrel und die Nordseesorte Brent kostet 66,93 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis ist im Vergleich zu Freitag günstiger, sodass 100 Liter Heizöl heute durchschnittlich 69,28 Euro kosten.

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