Trump beruhigt die Märkte
Erst hatte Trump den geplanten Militärschlag gegen den Iran gestoppt, nun ist er der erste amtierende US-Präsident, der Nordkorea besucht hatte.
Das spontane Treffen fand ich Anschluss des G20-Gipfels statt und wurde von Trump quasi per Twitter initiiert. Zwar wurden bei dem Treffen keine zukünftigen Maßnahmen getroffen, aber hier geht es vielmehr um die Symbolik und einer Verhinderung von provokativen Verhalten. Immerhin betrat kein anderer US-Amerikanischer Präsident nordkoreanischen Boden. Südkoreas Präsident Moon nannte dieses Ereignis „bedeutender Meilenstein“. Letztendlich kann auf Nordkorea nur eingewirkt werden, sofern es überhaupt diplomatische Beziehungen gibt. Bei dem Treffen hatte Trump sein gutes Verhältnis zu Nordkoreas Diktator Un betont und ihn auf ein Treffen in das Weiße Haus eingeladen. Einfluss auf den Rohölpreis hat dieses Ereignis, vor dem Hintergrund einer Risikoprämie, die mit zunehmenden Spannungen und geopolitischen Problemen steigen würde, sogleich bei einer Entspannung der Lage aber auch abnimmt.
Andererseits sorgt Trump auch durch die Wiederaufnahme der Handelsgespräche mit China, für eine zunehmende Beruhigung am Markt. Vor den Gesprächen hatten beide Parteien zugesagt, vorerst auf weitere Strafzölle zu verzichten, damit die Verhandlungen in Ruhe fortgesetzt werden können. Es beleibt nur zu hoffen, dass hinter diesen Handlungen eine entsprechende Ernsthaftigkeit steckt und dies nicht nur Propaganda für die anstehende US-Wahlkampf darstellt.
Putin lässt die Muskeln spielen
So zumindest kann man sein Auftreten gegenüber der Presse bezeichnen, als er zu den anstehenden OPEC-Verhandlungen Stellung nahm. Das eigentliche Treffen der OPEC findet heute und morgen in Wien statt. Auf dem G20-Gipfel in Japan erklärte Putin nun, dass er sich mit dem saudischen Kronprinzen bin Salman darauf geeinigt hatte die Förderkürzungen fortzuführen. Dabei kann eine solche Entscheidung nur die OPEC-Vollversammlung treffen, die bekannterweise noch nichts entschieden hatte. Der russische Energieminister Nowak verwies anschließend auf die noch ausstehende Zustimmung des Kartells. Allerdings soll wohl nun einer Verlängerung um 9 anstatt 6 Monate umgesetzt werden. Ob die Höhe der Kürzungen gleich bleibt, ist ungewiss. Das spiegelt aber durchaus die Erfahrungen aus der Vergangenheit wieder. Wegweiser und Entscheider waren hauptsächliche die Große Rohölförderer wie Saudi-Arabien und Russland. Wobei dies zweifellos zu Unmut innerhalb der OPEC geführt hatte, vor allem bei den kleinere Mitgliedsstaaten. Denn Russland gehört nur dem erweiterten OPEC-Kreis an und nicht der eigentlichen OPEC.
Jedenfalls ist die Reaktion am Markt uneinheitlich. Der Preis für WTI liegt aktuell über drei Prozent im Plus, kam allerdings aus einer schwachen Position, sodass der Barrel WTI im Moment 60,07 US-Dollar kostet. Brent ist dagegen heute fast unverändert und kostet 66,56 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland hat dagegen weiter nachgelassen. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt 68,30 Euro.