Ölpreise ziehen deutlich an
Dabei bleiben die Ölpreise auf dem Niveau der letzten Tage, weil es gestern im Laufe des Tages nach der Veröffentlichung der DOE-Zahlen stark bergab ging.
Die Rohölbestände in den USA stiegen auf Wochensicht um 2,2 Mio. Barrel. Saisonal ist das im der aktuellen Jahreszeit eher unüblich, sodass der Markt weiterhin auf sinkende Bestände wartet. In den vergangenen drei Monaten stiegen die Rohölvorräte in den USA um 91 Mio. Barrel. Das überrascht immer noch die Experten, da die Versorgungslage eigentlich sehr knapp sein sollte, weil Sanktionen gegen Venezuela und den Iran die Rohölversorgung stark vermindern. Doch das Land mit dem größten Öldurst hat also eine komfortable Versorgungssituation. Experten rechnen, dass die Rohölförderung in der zweiten Jahreshälfte deutlich zunimmt, wenn der Infrastrukturausbau erste Früchte trägt. Die Rohölförderung in den USA ist zwar um 0,1 auf 12,3 Mio. Barrel gesunken, das ändert aber nicht an der zuvor beschriebenen Erwartungshaltung. Die Destillatbestände nahmen um 1,0 Mio. Barrel ab, wohingegen die Benzinbestände um 0,8 Mio. Barrel zulegten. Positiv war hingegen, dass die Produktnachfrage um 1,7 Mio. Barrel auf 21,1 Mio. Barrel angestiegen ist.
Schwacher Nachfrageausblick
Die Zahlen aus den USA drücken erneut auf die Stimmung, auch wenn es heute Morgen erstmal zu einer Gegenbewegung kam. Der Ausblick auf Nachfrageseite dürfte aber mittelfristig die Ölpreise belasten. Das Nachfragewachstum wird von der IEA noch auf 1,3 Mio. B/T geschätzt. Der morgige neue Monatsreport könnte diesen Wert aber deutlich nach unten korrigieren. Morgen Stanley schätzt das Nachfragewachstum aktuell auf 1,0 Mio. Barrel ein. DIE JP Morgen Chase sogar nur auf 0,8 Mio. Barrel. pro Tag. Der neuste Report der EIA war ebenfalls bearish. Der Welthandel ist schwach und bremst die Nachfrage aus, hieß es in dem Bericht. Für Oktober und November erwartet die EIA eine deutlich Überversorgung. Die Situation ist als geprägt von einer schwachen Nachfrageseite. Auf der anderen Seite sind die Risikoprämien aufgrund von Krisen und Sanktionen eingepreist. Das hält die Ölpreise diese Woche auf einem ziemlich konstanten Niveau, auch wenn es deutliche Ausschläge nach oben und unten gab.
Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist erneut gefallen. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt 65,82 Euro. WTI und Brent liegen im Vergleich zu den Eröffnungskursen über 3 Prozent im Plus. Durch die gestrige Abwärtsbewegung bleiben die Rohölpreise aber auf moderatem Niveau. WTI kostet 52,61 US-Dollar pro Barrel und Brent liegt aktuell bei 61,92 US-Dollar pro Barrel.