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Markt offenbar gut versorgt

Trotz OPEC-Produktionskürzungen und drohenden Produktionsunterbrechungen erweist sich die internationale Versorgungslage als äußerst robust.

In der vergangenen Woche sind die US-weiten Rohölvorräte deutlich gewachsen. Das berichten American Petroleum Institute (API) und US-amerikanisches Department of Energy (DOE) übereinstimmend. Analysten hatten bereits im Vorfeld Bestandsaufbauten um mehrere Millionen Barrel prognostiziert. Doch die Schätzungen beider Einrichtungen fallen weitaus höher aus. Laut API sind die US-Rohölvorräte um 6,8 Millionen Barrel gestiegen, laut DOE sogar um 9,9 Millionen Barrel. Hierzu hat unter anderem die auf ein neues Rekordhoch von 12,3 Millionen Barrel pro Tag gekletterte US-Ölförderung beigetragen. Dabei hätte die Importentwicklung Abbauten begünstigt, denn insbesondere aus OPEC-Mitgliedsstaaten erhalten die USA nur noch vereinzelt Lieferungen. Dem DOE zufolge importierten die USA in der Berichtswoche so wenig Öl aus den Kartellstaaten wie seit dreißig Jahren nicht mehr. Insgesamt deuten die US-Bestandsdaten auf eine gute Versorgungslage hin, trotz Kürzungsbemühungen der OPEC. Die weiterhin hohen Vorräte scheinen das Kartell selbst zum Nachdenken anzuregen. Eine Verlängerung des Kürzungsabkommens wird immer wahrscheinlicher.

Saudi-Arabien bringt Verlängerung ins Gespräch

Die Reduzierung weltweiter Ölvorräte ist weiterhin das oberste Ziel der OPEC. Das betonte Saudi-Arabiens Ölminister Khalid Al-Falih in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Auch in Zukunft werde man das Kürzungsabkommen dazu nutzen, die internationalen Bestände zu senken. Daher befürworten die meisten Minister beteiligter Ölproduzenten laut Al-Falih eine Verlängerung der Vereinbarung bis zum Ende des Jahres. Noch vor wenigen Tagen hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, er habe sich mit Saudi-Arabien und anderen auf Outputsteigerungen geeinigt. Analysten rechnen mit einer Kompromisslösung. Die OPEC könnte das Abkommen verlängern, dafür aber Kürzungsquoten nicht länger übererfüllen. Saudi-Arabien bringt derzeit beispielsweise täglich 500.000 Barrel weniger auf den Markt als vereinbart, könnte seine Produktion also im Rahmen seiner Quote jederzeit anheben.

Unruhen in Libyen und Venezuela sowie die von der OPEC verknappte Marktsituation stützen die Preise grundsätzlich. Doch die vollen US-Bestände und die robuste Versorgungslage belasten die Rohölpreise am Morgen. Beide Referenzsorten haben bereits mehr als 30 Cent auf ihre Eröffnungskurse verloren. WTI wird bei 63,12 US-Dollar gehandelt. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet 71,69 US-Dollar. Die Heizölpreise waren seit Ende März kontinuierlich gestiegen und binnen eines Monats auf Jahreshochs geklettert. Ende April gaben die Preise dann um mehr als einen Euro nach und fielen auf Zweiwochentiefs. Mit Maibeginn änderten sie ihre Richtung erneut und legten um ungefähr 80 Cent zu. Im Deutschlanddurchschnitt kosten 100 Liter Heizöl aktuell 71,97 Euro.

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