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Ölmarkt stark verunsichert

Die geopolitische Lage wird immer brisanter. Nach der Absage neuer Ausnahmegenehmigungen für iranische Ölexporte droht ein Ölpreisschock.

Sollte die Rohölförderung in Libyen kurzfristig stark abfallen und sich die Staaten an die Sanktionen gegen den Iran halten, wird der Markt deutlich knapper versorgt sein. Libyen fördert im Moment noch 1,2 Mio. B/T und der Iran exportierte bisher noch etwa 1,0 Mio. B/T. Die Reservekapazitäten der OPEC-Staaten liegen wohl bei etwa 2,0 Mio. B/T. Das verdeutlich, wie gefährlich die Lage ist. Außerdem ist die Lage in Venezuela weiterhin unberechenbar, sodass auch dort mit einer weiteren Abnahme der Rohölförderung gerechnet werden muss. Rohstoffexperte Weinberg von der Commerzbank hält einen Anstieg der Ölpreise auf 80 US-Dollar pro Barrel für möglich. Außerdem befindet sich der Markt aktuell mit 0,5 Mio. B/T in einer Unterversorgung, so Weinberg. Die Konjunkturentwicklung ist aufgrund der Ölpreise noch nicht in Gefahr, erklärte Weinberg weiter.

Zudem wird die OPEC den aktuellen Ölpreis befürworten. Interessant werden dann die weiteren Maßnahmen sein, die auf dem OPEC-Treffen im Juni beschlossen werden. Russland hatte bereits Zweifel über weitere Förderkürzungen geäußert, da man immer mehr Marktanteile an die USA verliere. Sollte der Markt nun noch knapper werden, stärkt das die Argumentationsposition Russlands. Kurzfristig sollten Verbraucher nicht mit einem Rückgang der Ölpreise rechnen.

Ungemach im Nahen Osten

Das politische Handeln der USA befeuert auch die Konflikte im Nahen Osten. Dieser Meinung ist auch die chinesische Regierung. Der Iran hat bereits gedroht, die Straße von Hormus zu blockieren. Dieses Nadelöhr ist für die Verschiffung von etwa ein Drittel des weltweiten Rohöls bekannt und gilt als eine der wichtigsten Handelsrouten für Rohöl. Ein militärischer Konflikt würde die Rohölpreise nur weiter steigen lassen. Die EU ließ über eine Sprecherin die Sorgen verlauten, dass das Atomabkommen weiter untergraben wird. Der Iran hatte schon in der Vergangenheit gedroht, das Wiener Atomabkommen von 2015 zu beenden. Diese Drohung könnte nun realer denn je werden. Die Entscheidung der USA bergen noch einige geopolitische Sprengkraft, die letztendlich die Versorgungslage am Weltmarkt zusätzlich verschärfen kann.

Damit klettert auch der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland immer weiter nach oben. Heute kosten 100 Liter Heizöl 72,40 Euro und damit so viel wie seit Dezember 2018 nicht mehr. Die Rohölpreise sind heute Morgen erstmal nicht gestiegen. Brent kostet aktuell 74,35 US-Dollar pro Barrel und WTI liegt zurzeit bei 66,01 US-Dollar pro Barrel.

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