Rohölpreise erneut gestiegen
Nach schwachem Start in den gestrigen Handel, schlossen die Rohölpreise höher. Grund waren die bullishe erste Zahlen zu den US-Bestandsdaten.
Zudem hat Indien berichtet, dass es immer noch auf eine neue Ausnahmegenehmigung der USA wartet. Vorher wird Indien kein neues Rohöl mehr aus dem Iran bestellen und bräuchte neue Lieferanten. Jetzt getätigte Bestellungen würden erst in Indien eintreffen, wenn die aktuellen Ausnahmegenehmigungen ausgelaufen sind. Daher verzichtet Indien vorerst auf etwa 300.000 B/T, die es importieren dürfte. Die Gespräche mit den USA sind bisher zu keinem Ergebnis gekommen, doch ein Durchbruch soll es in den nächsten zwei Wochen geben. Dennoch, die zusätzlichen 300.000 B/T die fehlen könnten, würden den Markt nochmals ordentlich durchrütteln. Man muss berücksichtigen, dass Indien nicht das einzige Land mit Ausnahmegenehmigungen ist. Die USA, allen voran Präsident Trump haben großen Einfluss auf die Ölpreise, da die USA nicht nur gegenüber dem Iran aktiv sind. Gegen Venezuela gibt es ebenfalls Wirtschaftssanktionen, die direkt die Ölindustrie treffen. Dem Iran wird von den USA immer noch vorgeworfen, Terrorismus zu fördern und sich nicht an das Atomabkommen gehalten zu haben. Die Entwicklung der Rohölpreise liegt damit maßgeblich in den Händen der USA und nicht nur in den Händen der OPEC und ihrer Förderkürzungen.
OPEC lernt aus Fehlern
Das betitelt zumindest der Ölminister der V.A.E., Al-Mazrouei. Er hat als Ziel, dass der Markt ausgeglichen bleibt. Daher werde die OPEC, nicht wie im letzten Jahr, auf mögliche Förderausfälle nicht reagieren. Das heißt, dass die OPEC wohl ihre Förderkürzungen ungehemmt fortsetzten wird, egal wie die geopolitische Lage am Markt ist. Damit gibt er auch den USA einen Korb, die wohl wieder versuchen würden Einfluss auf die Rohölförderung des Kartells zu nehmen. Das ist Präsident Trump letztes Jahr deutlich gelungen. Für die Rohölpreise ist das ein deutlich preissteigerndes Zeichen, was angesichts der Steigerungen der letzten Tage, heute nicht auf die Preisnotierungen durchschlägt.
Brent und WTI liegen leicht unter ihren Eröffnungskursen, im Minus. Die Nordseesorte Brent notiert aktuell bei einem Preis von 71,43 US-Dollar pro Barrel. Die amerikanische Sorte WTI kostet im Augenblick 64,27 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland liegt heute erneut leicht tiefer als gestern. Für 100 Liter Heizöl muss der Kunde im Bundesdurchschnitt 70,74 Euro bezahlen.