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US-Zahlen sorgen für Dynamik

Nach überraschend starken US-Wochenzahlen sind die Rohölpreise gestern auf ein 4-Monatshoch gesprungen. Heute bleibt es an den Ölbörsen erstmal ruhiger.

Für die vergangene Woche wurden leichte Aufbauten bei den Rohölbeständen erwartet. Allerdings wiesen die Zahlen des DOE einen Rückgang von 9,6 Mio. Barrel auf. Das ist eine erhebliche Reduzierung der Rohölbestände. Grundsätzlich wurde der Markt auch von einer stärkeren Raffinerieauslastung überrascht. Die begünstig zusätzlich die enormen Abbauten bei den Rohölbeständen. Die steigende Raffinerieauslastung ist zu dieser Jahreszeit jedoch normal, da die Wartungsarbeiten beendet werden, um die Sommernachfrage bedienen zu können. Der Außenhandel wies um 1,3 Mio. Barrel höhere Importe auf. Doch die Exporte stiegen um 5,9 Mio. Barrel und unterstützen somit die hohen Bestandsrückgänge. Die Rohölförderung wurde in dieser Berichtswoche wieder bei 12,1 Mio. B/T gesehen. Eine Woche zuvor wurde dieser Wert auf 12,0 Mio. B/T reduziert.
Zudem überraschten die Abbauten bei den Produkten. Die Destillatbestände sanken um 4,1 Mio. Barrel und die Benzinbestände um 4,6 Mio. Barrel. Beides vor dem Hintergrund, dass die Raffinerien aktuell eher mehr Produkte produzieren und so die Bestände eher stiegen sollten. Daher ein klar bullishes Signal, das für eine steigende Nachfrage steht. Die Nachfrage nach Ölprodukten stieg um 0,7 auf insgesamt 21,5 Mio. B/T. Das ist ein sehr ordentliches Niveau. Die US-Zahlen sind damit eindeutig bullish zu interpretieren.

Wirtschaftswachstum bleib eingetrübt

Für die Rohölnachfrage ist die Wirtschaft- und Konjunkturlage von großer Bedeutung. Mit steigender Wirtschaftsleistung wird mehr Rohöl gebraucht, das gefördert und verarbeitet werden will. Nun hat sich die US-Notenbank von weiteren Zinsanhebung distanziert, da das Wirtschaftswachstum bisher enttäuschend sei. Noch im Dezember des letzten Jahres hatte man angedeutet, bei entsprechender Marktlage bis zu drei Zinsanhebungen für 2019 durchzuführen. Dieses Vorhaben ist nun vom Tisch. Für 2020 hat man ebenfalls eine eher pessimistische Haltung angenommen. Hier sind, wenn überhaupt, nur einzelne Schritte vorgesehen. Damit dürfte auch der US-Dollar wieder unter Druck geraten. Das Angebot des US-Dollars ist damit weniger knapp und verliert so an Wert. Für die Ölbörsen bedeutet das eine Vergünstigung der in US-Dollar gehandelt Futures, was letztendlich die Nachfrage steigert für Käufer mit Währungen in Euro. Im Allgemeinen bleibt das Marktumfeld schwierig. Die moderaten Ölpreise sind einerseits auf eine stabile Versorgungslage zurückzuführen, selbst wenn die OPEC die Kürzungen vorantreibt, andererseits sorgt der mäßige Konjunkturausblick für ein moderates Preisniveau.

Heute Morgen ist wenig Bewegung in den Ölpreisen. WTI kostet im Moment 59,97 US-Dollar pro Barrel. Die Nordseesorte Brent notiert bei Preisen von 68,34 US-Dollar pro Barrel. Einen deutlichen Sprung nach oben hat der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland gemacht. Heute kosten im Bundesdurchschnitt 100 Liter Heizöl 69,71 Euro.

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