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Rohölpreise kommen nicht vom Fleck

Gestern starten die Rohölpreise einen Angriff auf die Preismarken von Freitag letzter Woche, scheiterten jedoch, sodass sich Preisnachlässe durchsetzen.

Positiv für die moderat bleibenden Ölpreise ist nun eine wohl endgültige Lösung in Libyen. Schon vor Wochen wurde das größte libysche Ölfeld, das Sharara-Ölfeld wieder unter die Kontrolle der staatlichen Armee gebracht. Doch dabei wurden die bewaffneten Sicherheitskräfte auf der Anlage nicht ausgetauscht. Diese stehen in Verbindung, die Unruhen mit den Milizen gefördert zu haben und so die Anlage den Rebellen überlassen hatten. Erst jetzt, wo die Sicherheitsleute ausgetauscht wurden, schickt die NOC wieder Mitarbeiter zu dem Ölfeld. Der Restart der Anlage ist schon für heute geplant. Damit stünden dem Weltmarkt erhebliche Mengen mehr zur Verfügung. Die NOC erklärte, dass in wenigen Tagen eine Fördermenge von 315.000 B/T erreicht werden soll. Die Anlage stand von Anfang Dezember still und generierte so einen Produktionsausfall von 1,8 Mrd. US-Dollar.

Die USA und Venezuela im Blickpunkt

Die Entwicklung in Libyen dämpft damit die Preiserwartungen in den nächsten Monaten. Der Markt rechnet im Handelskonflikt zwischen China und USA weiterhin mit einer Einigung. Das würde das Wirtschaftswachstum verbessern und die Rohölnachfrage steigern und damit auch die Ölpreise nach oben ziehen. Die Gespräche beider Nationen stellen daher einen wesentlichen Einflussfaktor für die Ölpreise im laufenden Jahr dar.
Außerdem stehen vor der venezolanischen Küste 16 Öltanker, die vollbeladen mit Rohöl sind, um auf neue Aufträge zu warten. Doch die US-Sanktionen gegen das krisengeschüttelte Land wirken und Venezuela wird das Rohöl nicht mehr los. Die Menge, die vor der Küste in den Tanker schwimmt, liegt etwa bei 9 Millionen Barrel und kann nicht in die USA exportiert werden, die zuvor der Hauptabnehmer des venezolanischen Rohöls waren. Gleichzeitig haben die USA ein Exportstopp für Chemikalien, die wichtig für die Weiterverarbeitung des Rohöls sind, verhängt. Dadurch kommt die Rohölverarbeitung im Inland mehr und mehr zum Erliegen. Neuerdings hat die Raffinerie in Paraguana die Verarbeitungsmengen von 940.000 Barrel auf 70.000 Barrel reduziert. Experten schätzen daher, dass Venezuela die Inlandsnachfrage nach Kraftstoffen bald nicht mehr selbst decken kann. Der Ausgang des Konflikts und die Dauer haben daher maßgeblichen Einfluss auf die weltweite Rohölversorgung.

Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland liegt heute bei 69,76 Euro pro 100 Liter. Die Rohölpreise haben heute Morgen leicht an Wert verloren. WTI kostet im Moment 56,18 US-Dollar pro Barrel. Die Sorte Brent notiert ebenfalls niedriger und kostet im Augenblick 65,32 US-Dollar pro Barrel.

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