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Starte die Preisrallye erst?

Die Rohölpreise haben sich gestern weiter verteuert. Ist das erst der Anfang, oder wird sich die Versorgungslage im Laufe des Jahres verbessern?

Die französische Bank BNP Paribas sieht eine Aufhellung der Versorgungslage erst im dritten Quartal. Bis dahin werden die Rohölpreise eher höher erwartet. Die knappe Versorgungslage ist ursächlich durch Saudi-Arabien herbeigeführt, betonte die Bank. Das Königreich kürzt die eigene Ölförderung, sowie die Exporte erheblich stärker als vereinbart und als von Experten Anfang des Jahres noch prognostiziert. Brent wird die ersten drei Quartale im Durchschnitt bei 73 US-Dollar pro Barrel erwartet. Für WTI schätzt man den Durchschnittspreis auf 67 US-Dollar pro Barrel. BNP Paribas schätzt dann das Jahresende ähnlich ein, wie es 2018 den Markt getroffen hatte. Im Zuge dessen sollen die Rohölpreise wieder fallen und die Versorgungslage deutlich besser werden. Der Grund ist die US-Schieferölindustrie, die während des laufenden Jahres kontinuierlich steigen wird.

Zu dieser Meldung kommt dann noch die Entwicklung in Brasilien. Vor der brasilianischen Küste ist die erste von vier neuen schwimmenden Ölplattformen in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine Kapazität von 150.000 B/T, die in den nächsten Monaten erreicht werden soll. Für dieses Jahr ist daher ein Rohölförderanstieg von insgesamt 365.000 B/T geplant. Die Expansion soll aber noch bis 2023 fortgeführt werden, mit noch weiteren 10 schwimmenden Ölplattformen. Diese Entwicklung nimmt auf die aktuelle Preisentwicklung eher geringen Einfluss, wird aber, wie die Schieferölindustrie in den USA, am Jahresende für eine deutlich besser Versorgungssituation sorgen.

Annäherung von Kuwait und Saudi-Arabien

In der Neutralen Zone beider Länder schlummern weiterhin große Ölvorkommen. Nun gibt es seit längerer Zeit Gespräche die dortige Ölförderung wieder aufzunehmen. Die USA stehen dabei als Vermittler zur Verfügung, um den Prozess zu beschleunigen. Fraglich ist nur, wie groß das Interesse Saudi-Arabiens wirklich ist, die Ölförderung mit einer Beilegung des Konflikts zu erhöhen, wo man doch zuletzt den Markt deutlich verknappt hatte. Dennoch äußerte sich der saudische Energieminister positiv darüber in diesem Jahr eine Einigung zu erzielen. Damit würde dem Markt neue Produktionskapazitäten von ungefähr 500.000 B/T zur Verfügung stehen.

Angesicht der vielen positiven Ausblicke, die aber die momentane Versorgungslage nicht verbessern reagieren die Ölpreise nicht auf diese bearishen Meldungen. Brent kostet heute Morgen 67,15 US-Dollar pro Barrel. Die Sorte WTI liegt im Augenblick bei 57,37 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist im Vergleich zu Gestern deutlich abgefallen. Daher kosten im Bundesdurchschnitt 100 Liter Heizöl 68,77 Euro.

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