Brent erreicht 3-Monatshoch
Gestern stieg der Rohölpreis für Brent weiter an, da die Experten weiter zuversichtlich Richtung der Handelsgespräche von den USA und China schauen.
Die Experten der Commerzbank machen sich trotz der neuen Aufwärtsdynamik weniger Sorgen um weiter steigende Ölpreise. Die Analysten betonten, dass die Entwicklung in den USA aktuell gänzlich unbeachtet bleibt, denn die Rohölindustrie ist weiter auf Wachstumskurs und wird dieses Jahr wohl neue Förderrekorde erreichen. Die Preisnotierungen verzeichnen daher heute Morgen keine Aufwärtstendenzen. Gleichzeitig kommen gute Nachrichten aus Libyen. Die Libyan National Army hat das größte Ölfeld des Landes nun vollkommen unter Kontrolle. Der führende General hat daher die National Oil Corporation in der Hauptstadt Tripolis aufgefordert, die Rohölförderung wieder aufzunehmen. Zudem sei die Flugverbotszone wieder aufgehoben worden. Das macht es nun leichter, schnell Arbeiter in die Region zu schicken. Bis März soll die Anlage dann wieder vollkommen in Betrieb sein und etwa 300.000 bis 350.000 B/T Rohöl fördern. Zudem kann dann auch die Rohölförderung am benachbarten Ölfeld El-Fell aufgenommen werden, das eine Kapazität von 70.000 B/T hat.
Ölpreis in den Fängen der Saudis
Egal wie stark der Handelsstreit zwischen den USA und China die Rohölpreise belastet hat, Saudi-Arabien versucht nun mit der Brechstange höhere Rohölpreise durchzusetzen. US-Präsident Trump dürfte das nicht gefallen, doch hat er bisher wenig Einfluss auf das saudische Königreich genommen. In der Vergangenheit kritisierte er die saudische Regierung öffentlich und sehr harsch über Twitter.
Nun hat Saudi-Arabien bereits vor über einer Woche angekündigt die heimische Rohölförderung im März weiter zu drosseln. So plant das Königreich im März nur noch 9,8 Mio. B/T zu produzieren. Damit erreicht man das Produktionsniveau zu Beginn der Förderkürzungen im Jahr 2017. Immerhin setzt Saudi-Arabien diese Maßnahmen freiwillig um, ohne sich aus dem erneuerten Abkommen aus Dezember 2018 dazu verpflichtet zu haben. Zum Vergleich: Im November 2018 förderte Saudi-Arabien noch über 11 Mio. B/T Rohöl. Dennoch steigen die Rohölpreise eher moderat und zurückhaltend. Ölpreise von 80 US-Dollar werden von vielen Analysten im Moment noch als unwahrscheinlich angesehen. Ob sich das ändert, wenn die USA und China ein Handelsabkommen unterscheiden ist ungewiss. Es bleibt spannend.
Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist wieder angestiegen. Im Bundesdurchschnitt kosten 100 Liter Heizöl heute Morgen 70,91 Euro. Ein Barrel der Sorte Brent kostet im Moment 66,52 US-Dollar pro Barrel. Die amerikanische Sorte WTI notiert bei einem Preis von 56,01 US-Dollar pro Barrel.