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Ölpreise im Aufwärtstrend

Seit einer Woche haben die Leitsorten WTI und Brent um etwa sechs bzw. acht Prozent zugelegt. Diese Woche ist mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen.

Haben in der vergangenen Woche die OPEC-Staaten für einen Preisschub gesorgt, sind es zu Beginn dieser Woche die USA. Äußerungen der US-Regierung erhöhen die Befürchtung, dass sich der Rohölmarkt weiter verknappt. Denn die Sanktionen gegen Venezuela sollen weiter verschärft werden. Hierbei soll die Vorgehensweise beim Iran ein Vorbild sein. Das würde bedeuten, dass auch Unternehmen, die Rohöl aus Venezuela beziehen sanktioniert werden. Die bisherigen Sanktionen treffen größtenteils die Exporte Venezuelas in die USA. Aktuell kann das Doller-System zum Handel mit venezolanischem Rohöl nicht mehr benutzt werden. Daher hat das Handelsunternehmen Trafigura den Handel mit dem venezolanischen Staatskonzern PdVSA eingestellt. Sostehen immer noch voll beladen Öltanker vor der Küste Venezuelas und warten auf Abnehmer. Trafigura hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 34.000 B/T aus Venezuela exportiert. Doch auch eine Tochterfirma des zweitgrößten russischen Ölkonzerns Russlands hat den Handel mit Rohöl aus Venezuela eingestellt. Dabei hatte Russland stets betont, Venezuela die treue zu halten. Der Vorstandsvorsitzende Vagit Alekperov erklärte, dass seit Inkrafttreten der US-Sanktion auch der Handel gestoppt wurde.

So ist die Ölproduktion im Januar um 59.000 B/T gesunken, wie es aus OPEC-Kreisen zu hören ist. Die US-Sanktionen haben daher einen stärkeren Einfluss als zunächst gedacht. Im Moment dürfte Venezuela etwa 1,1 Mio. B/T Rohöl fördern. Es ist also noch Spielraum nach unten, sofern die Sanktionen weiter verschärft werden. Im Grunde dürfte US-Präsident Trump nicht erfreut sein, wenn die Ölpreise steigen. Er war in der Vergangenheit stets Fürsprecher für niedrige Rohölpreise. Eine weitere Verknappung sorgt allerdings für weiter steigende Rohölpreise.

Verschiebung der Deadline

Die USA kämpfen bekanntlicherweise an mehreren diplomatischen Fronten. Mit China geht es dabei um die Aushandlung eines neuen Handelsabkommens, um weitere Strafzölle zu vermeiden und bereits wirksame Strafzölle zu beenden. Die Gespräche dazu werden nun in Washington fortgesetzt. Präsident Trump soll wohl mit dem Fortschritt zufrieden sein. Eine Verschiebung der Deadline, bis zu der beide Staaten auf weitere Strafzölle verzichten ist daher im Gespräch. Ansonsten würden Anfang März weitere Strafzölle automatisch in Kraft treten. In der Hoffnung, dass das Wirtschaftswachstum bei einer Einigung angekurbelt wird, ist diese Meldung ebenfalls bullish für die Ölpreise.

Preistechnisch ist es heute Morgen erstmal ruhig. WTI kostet 55,92 US-Dollar pro Barrel und die Nordseesorte Brent wird im Moment für 66,20 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland hat einen Sprung auf 70,34 Euro pro 100 Liter gemacht und ist damit aus der Preisspanne der letzten sechs Wochen ausgebrochen.

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