Ölpreis trotz Venezuela unverändert
An den Börsen kam es zu keinem nennenswerten Preisschub. Immerhin förderte Venezuela im Dezember noch 1,2 Mio. B/T, was nun auf dem Spiel steht.
Der Markt hatte sicherlich eingepreist, dass die Rohölförderung in Venezuela weiter fallen wird. Die Probleme einer sinkenden Rohölförderung bestehen schon seit Jahre. Im Jahr 2017 betrug die Fördermenge noch 1,9 Mio. B/T. Davon ist Venezuela weit entfernt. Analysten von RBC Capital Markets schätzten für dieses Jahr eine Abnahme von 300.000 bis 500.000 B/T. Sollte die Situation nicht geklärt werden und ein Bürgerkrieg drohen, oder auch ein Stellvertreterkrieg der USA und Staaten wie Russland und China, könnte die Fördermenge noch stärker abnehmen. Goldman Sachs blickt kurzfristig ebenfalls mit Sorge auf die aktuelle Situation. Doch langfristig könnte die Lage eine Besserung versprechen, wenn eine neue Regierung gewählt wird und Venezuela für Investoren wieder interessant wird.
Derweil hat die OPEC bisher nicht zu der Lage Stellung genommen. Eventuell hält man sich bewusst mit Äußerungen zurück. Jedenfalls ist auch keine Krisensitzung geplant, wenn man der Aussage des russischen Energieministers glaubt. Einer der Gründe könnte sein, dass Venezuela ohnehin von den Produktionskürzungen ausgenommen ist. Egal, was entschieden wird, der Konflikt ist noch ausgestanden und die politischen Verwerfungen in Venezuela können die Rohölpreise noch ordentlich ankurbeln. Dazu muss es aber nicht kommen.
US-Zahlen beruhigen Ölmarkt
Mal wieder bearish sind die US-Wochenzahlen. Die Rohölbestände stiegen um 8,0 Mio. Barrel. Begünstigt werden die Aufbauten von einer geringeren Raffinerieauslastung. Diese ist saisonbedingt, aufgrund von Wartungsarbeiten. Die Exporte sanken um 6,5 Mio. Barrel. Das begünstigt zwar Aufbauten bei den Beständen, doch machen sich Experten Sorge, dass die Abnahme mit einer generellen international geringeren Nachfrage zu tun hat. Die Destillatbestände sanken leicht um 0,6 Mio. Barrel. Das ist auf den Winter zurückzuführen und nicht unüblich. Die um 4,1 Mio. Barrel gesunkenen Benzinbestände sind wiederrum bearish zu interpretieren. Die Gesamtnachfrage von 21,5 Mio. B/T ist hoch, kann über die bearishe Interpretierung der Zahlen jedoch nicht hinweghelfen.
So bleibt die Nachrichtenlage im Moment recht ausgeglichen was die bearishen und bullishen Meldungen angeht. Das spiegeln auch die Rohölpreise wieder, die ohne große Veränderungen sind. Brent kostet im Augenblick 61,50 US-Dollar pro Barrel. WTI notiert bei einem Preis von 53,58 US-Dollar pro Barrel. Ähnlich verhält sich der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt 66,67 Euro und damit ungefähr so viel, wie in den letzten Tagen.