OPEC-Entscheidung verschoben
Das gestrige Treffen war wie erwartet von komplizierten Diskussionen geprägt. Eine Einigung wurde auf heute verschoben. Die Ölpreise sackten daher ab.
Der Vorschlag von Saudi-Arabien die Kürzungen auf alle Staaten gleichmäßig zu verteilen wird bisher abgelehnt. Grund ist, dass Saudi-Arabien und Russland größtenteils die Überversorgung verantworten, da diese ihre Förderung zuletzt stark gesteigert haben. Zudem wollen der Iran, Venezuela und Libyen ganz von den Produktionskürzungen ausgenommen werden. Der einzige Lichtblick ist die Erklärung Nigerias, sich an Förderkürzungen in geringen Maßen zu beteiligen. Alle diese Länder haben in der Vergangenheit teilweise starke Produktionseinbußen gehabt durch innenpolitische Unsicherheiten, oder durch Sanktionen, wie es für den Iran der Fall ist. Das technische Komitee der OPEC hat zuletzt empfohlen 1,3 Mio. B/T vom Markt zu nehmen. Die aktuellen Diskussionen beliefen sich jedoch nur auf 1,0 Mio. B/T. Außerdem erwarte die OPEC auch von Russland oder den USA einen Beitrag. Russland hatte zwar einen kleinen Beitrag in Aussicht gestellt, doch die Beteiligung der USA ist sehr unwahrscheinlich, da Trump niedrige Ölpreise will. Alles im allem bleibt es damit heute noch spannender als gestern. Der Markt benötigt die Förderkürzungen der OPEC.
Durch das unklare Auftreten sind die Ölpreise gestern wieder abgerutscht. Brent ist unter die 60 US-Dollar Marke gefallen und liegt momentan bei 59,61 US-Dollar pro Barrel. WTI ist ebenfalls günstiger und liegt nur noch bei 51,06 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland hat sich heute auf 71,13 Euro pro 100 Liter verringert. Weitere Preissenkungen bleiben anhand der steigenden Pegelstände möglich.
Starke US-Zahlen gehen unter
Die wöchentlichen US-Bestandszahlen wurden wieder veröffentlicht. Die letzten Wochen waren die Zahlen stets preisbelastend. Diesmal sanken die Rohölbestände laut DOE um 7,3 Mio. Barrel. Das ist klar bullish, doch angesichts des OPEC-Meetings liegt auf diesen Zahlen aktuell kein Augenmerk. Das kann sich dann kommende Woche ändern, sodass eine Reaktion der Ölpreise wohl nur zeitverzögert kommt. Der stützende Effekt wird verstärkt, da eine hohe Raffinerieauslastung, die somit eher für sinkende Rohölbestände sorgt. Das US-Förderniveau liegt nach wie vor auf dem Niveau von 11,7 Mio. B/T. Die Produktnachfrage liegt mit 20,5 Mio. B/T auf einem soliden Niveau. Zunahmen bei den Destillat- und Benzinbeständen können den bullishen Effekt der Zahlen nur gering abmildern.