Ölpreise fallen weiter
Der Rohölpreis hat das untere Ende bisher nicht erreicht gehabt. So fielen die Ölpreise gestern erneut und haben nun schon 30 Prozent an Wert verloren.
Die Ölpreise waren gut zwei Jahren in einem Aufwärtstrend. Dieser wurde dann noch durch die OPEC befeuert, indem die Rohölförderung des OPEC-Kartells gedrosselt wurde. Doch dieses Jahr hat sich die OPEC verspekuliert. Mit der Wiedereinführung der Wirtschaftssanktionen der USA gegen den Iran, ging die Angst an den Rohstoffmärkten um, dass der Markt unterversorgt werden würde. Gleichzeitig war die Rhetorik der USA recht hart, denn wer sich nicht an die Sanktionen halten würde, würde ebenfalls sanktioniert werden. Hoffnungen auf Ausnahmegenehmigungen machte die US-Regierung keine. Doch Anfang November kam es anders. Da der Iran etwa 2,2 Mio. B/T Rohöl förderte befürchtete die OPEC, dass diese Mengen den Markt fehlen würden, wenn die November die Sanktionen auch auf die Ölexporte des Irans angewendet werden. Daher beschloss die OPEC etwa 1,5 Mio. B/T zusätzlich zu fördern und hat damit die Kürzungen fast komplett aufgegeben. Doch Experten schätzen die iranischen Exporte aktuell auf 1,5 Mio. B/T ein. Damit fehlen dem Markt nur 700.000 B/T, denn überraschenderweise gibt es einige Ausnahmegenehmigungen durch die USA. Diese wurden für 180 Tage beschlossen. Kurzfristig wird die Situation im Iran daher unverändert bleiben.
Big Player bestimmen Ölpreis
Im Wesentlichen bestimmen die USA, Russland und Saudi-Arabien auf welches Niveau es die Ölpreise hinzieht. Alle drei Staaten stehen für 40 Prozent der Weltmarktförderung. Die USA und Trump verfolgen günstige Ölpreise, um den Konsum der US-Bürger anzukurbeln, der ohnehin von billigen Spritpreisen verwöhnt ist. Die US-Schieferölindustrie hat den Break-Even-Preis in den letzten Jahren deutlich reduziert, was der Taktik der USA in die Karten spielt. Saudi-Arabien braucht dagegen einen höheren Ölpreis um die Umstrukturierung der Wirtschaft, weg von der Ölanhängigkeit finanzieren zu können. Russland hatte zuletzt gemeldet auch mit Ölpreisen von 53 US-Dollar pro Barrel leben zu können. Damit ist die jetzige Situation für Russland wohl zufriedenstellend.
Die USA und Saudi-Arabien haben daher recht unterschiedliche Preisvorstellungen. Dennoch verfolgt man eine gemeinsame starke Partnerschaft, die teilweise sehr erzwungen wirkt.
Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland fällt heute den 10. Tag in Folge. 100 Liter Heizöl kosten am heutigen Tage im Bundesdurchschnitt 76,00 Euro. Anfang November lag der Durchschnittspreis noch bei über 90 Euro pro 100 Liter. WTI liegt heute Morgen 2,4 Prozent im Minus und kostet nur 53,33 US-Dollar pro Barrel. Brent wird für 61,99 US-Dollar pro Barrel gehandelt und verliert heute Morgen 0,85 US-Dollar.