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Hedgefonds wetten gegen Ölpreise

Der Preisverfall an den Ölbörsen könnte vorerst beendet sein, doch sicher ist das nicht. Spekulanten wetten aktuell gegen das OPEC-Kartell.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass Hedgefonds nun sieben Wochen in Folge ihre Positionen für weiter fallende Ölpreisen erhöht haben. Das ist seit 2011 der längste Zeitraum, wo durchgehend die Short-Positionen steigen, so Bloomberg weiter. ICE Future Europe berichtet, dass die Short-Wetten seit Ende September um das dreifache gestiegen sind. Die Spekulanten haben laut der Commerzbank einen großen Beitrag zu den rasant fallenden Ölpreisen geliefert. Nichtdestotrotz halten die Hedgefonds weiter Positionen, die auf steigende Ölpreise setzen. Allerdings ist die Netto-Long-Position im gleichen Zeitraum deutlich abgebaut worden.
Scheinbar wird der OPEC nicht die Durchschlagskraft zugetraut, wie in den vergangenen Monaten. Wobei die OPEC sich auch Schlicht und Ergreifen verspekuliert hat. In Anbetracht der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran, die laut den USA keine Ausnahmegenehmigungen erhalten sollten, wurde die OPEC auf den falschen Bein erwischt. Saudi-Arabien und Russland haben vorsorglich ihre Rohölförderung erhöht, doch dann kam es doch zu einigen Ausnahmegenehmigungen, sodass der Ölmarkt längst nicht so knapp ist, wie vorher angenommen.

Lagerbestände wachsen unaufhörlich

Die wöchentlichen Bestandszahlen aus den USA sind nach wie vor größtenteils bearish. In den letzten acht Wochen sind die US-Lagerbestände kontinuierlich gestiegen und nahmen so um 48 Mio. Barrel zu. Einen weiter anhaltenden positiven Trend bestätigen auch die wöchentlichen Meldungen von Baker Hughes. Aktuell sind insgesamt 888 Ölbohranlagen in den USA aktiv. Damit wurde der Höchststand von März 2015 erreicht. Die Werte von Baker Hughes sind Indikatoren für die mittelfristige US-Rohölförderung. Bis angebohrte Ölquellen vollends erschlossen sind, dauert es in der Regel etwa 6 bis 9 Monate. Die US-Rohölförderung dürfte damit auch im kommenden Jahr weiter steigen.

Von einer gestiegenen Rohölförderung will auch Libyen weiter profitieren. In der Vergangenheit war die libysche Rohölförderung oft durch Anschläge und innere Unruhen reduziert worden. In letzter Zeit konnte sich die Ölförderung stabilisieren. Im Juli reduzierte sich die libysche Rohölförderung auf bis zu 660.000 B/T. Aktuelle Förderdaten bescheinigen Libyen eine Rohölförderung von 1,3 Mio. B/T. Daher werden Forderungen von Saudi-Arabien laut, dass auch Libyen sich an den Förderkürzungen beteiligen soll, da für die libysche Regierung noch eine Ausnahme gilt. Darüber wird wohl im Dezember bei der nächsten OPEC-Vollversammlung in Wien diskutiert werden.

Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist im Vergleich zu gestern deutlich, um über einen Euro gefallen. 100 Liter Heizöl kosten im Bundesdurchschnitt damit 80,03 Euro. Vom diesjährigen Höchststand bei 90,57 Euro ist der durchschnittliche Heizölpreis aktuell über zehn Euro entfernt. Die Rohölnotierungen liegen heute Morgen etwas tiefer. Brent wird im Moment für 66.39 US-Dollar pro Barrel gehandelt. WTI liegt heute Morgen bei 56,96 US-Dollar pro Barrel.

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