Ölpreise verlieren 10 US-Dollar
Anfang Oktober standen die Ölpreise an den Börsen 10 US-Dollar höher. Weitere Abwärtsbewegungen der Ölpreise sind daher vorerst unwahrscheinlich.
Denn mit weiteren Abwärtsbewegungen kämen die Ölpreise langsam unter die Handelspanne, die von Saudi-Arabien und der OPEC als wünschenswert angesehen wird. Bis dahin sind es nur noch fünf US-Dollar. Derweil hat der russische Energieminister Angaben zu der russischen Ölförderung getätigt. Gegenüber der Nachrichtenagentur TASS erklärte er, die Rohölförderung liegt aktuell etwa 150.000 B/T über der Menge aus Oktober 2016, als das Förderabkommen vereinbart wurde. Insgesamt beträgt die Fördermenge aus Russland 11,36 Mio. B/T. Eine weitere bearishe Meldung gab der Ölminister Saudi-Arabiens ab. Doch angesichts des Preisabsturzes war der Einfluss auf die Ölpreise gering. Der Ölminister stellte sich, trotz der Spannungen wegen der mutmaßlichen Ermordung des Journalisten, auf die Seite der USA und versprach, den Ölmarkt weiterhin ausreichend zu versorgen. Dabei deutete er an, auch auf die Produktionsreserven zurückzugreifen. Somit könnte die Ölproduktion um 1 bis 2 Mio. B/T angehoben werden. Für Dezember stehe außerdem das nächste OPEC-Treffen an, bei dem man den Markt beurteilt und verantwortungsvoll reagieren wird, so Al-Falih.
Die Gesamtlage am Markt ist deutlich ruhiger geworden, wobei es weiterhin die gleichen Probleme gibt wie Anfang Oktober. Ungeachtet dessen, halten die Ölpreise ihr Niveau und stehen nur leicht im Minus. Die Nordseesorte Brent notiert derzeitig bei 75,68 US-Dollar pro Barrel. Ein Barrel WTI wird aktuell für 66,30 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist wieder gestiegen. Seit dem 13. Oktober ist das Preisniveau um fast 7 Euro angestiegen. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Durchschnitt 87,54 Euro.
Parlamentswahlen machen Sorgenfalten
In Nigeria und Libyen stehen demnächst Parlamentswahlen an. In Libyen wird im Dezember ein neues Parlament gewählt. Die Ölförderung konnte zuletzt auf über 1 Mio. B/T gesteigert werden, doch die Wahlen könnten für mehr politisch motivierte Taten sorgen, die wie in der Vergangenheit oft auf die Ölindustrie ausgerichtet sind. In Nigeria ist das Risiko durch die Wahlen im Februar noch höher. Dort steht wohl ein Machtwechsel bevor, so der Leiter der Energiemarktforschung von Barclays. Das würde wohl eine Neuverhandlung der bestehenden Verträge mit den Aktivisten erfordern. Während solcher Verhandlungen kam es in der Vergangenheit oft zu Auseinandersetzungen. Dies hatten die Ölförderung um etwa 400.000 B/T reduziert. Die Sorgen sind daher nicht unberechtigt und könnten Anfang 2019 für Preissteigerungen sorgen.