Unsicherheiten nehmen zu
Da die Ölpreise schon jetzt auf ein sehr hohes Niveau gestiegen sind, steigen die Sorgen an, dass die Ölpreise ab November noch deutlicher anziehen.
Die Gesamtstimmung am Markt ist und bliebt bullish. Die Hauptursachen sind, wie unlängst bekannt, die neuen Sanktionen der USA gegen den Iran. Experten sind über die frühe Auswirkung der Sanktionen weiterhin überrascht. Analyst Waren Patterson von der ING sieht aber auch die OPEC und Nicht-OPEC Staaten in der Pflicht. Demnach ist der Markt enttäuscht über die Entscheidung der OPEC, vorerst keine Produktionsanpassungen zu beschließen. Die Vollversammlung findet im Dezember statt, auf der man sich dann beraten wird. Die ING hat die Preisprognose für Brent im letzten Quartal auf 85 US-Dollar pro Barrel angehoben. Damit hat die Bank noch eine milde Preiserwartung, im Gegensatz zu anderen Prognosen. Das Wealth Management der UBS geht davon aus, dass die Ölpreise im letzten Quartal auf 100 US-Dollar pro Barrel steigen. Beruhigend ist, dass dieses Preisniveau von den Experten nicht als dauerhaft angesehen wird. Der Handelskrieg zwischen China und den USA, sowie ein schwächeres Wirtschaftswachstum und eine geringere Ölnachfrage, aufgrund der hohen Preise, wird den Ölpreis wieder nach unten drücken. Diese Entwicklung sieht man aber erst für 2019. Dennoch bleibt die Entwicklung für das laufende Jahr mehr als brisant, denn eine Lösung die Ölpreise einfangen zu können, ist nicht in Sicht.
Damit bliebt es dabei, dass Verbraucher in den Wintermonaten mit deutlich höheren Heizkosten und Spritkosten rechnen müssen. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland liegt heute bei 82,61 Euro pro 100 Liter. Damit ist Heizöl im Bundesdurchschnitt mehr als einen Euro teurer als vor dem Tag der Deutschen Einheit. Obgleich der Entwicklung und Erwartungen an den Ölbörsen wird der Preis für Heizöl wohl weiter anziehen. Die Ölpreise fühlen sich mit dem neuen Preisniveau mehr und mehr wohl und verzeichnen weiterhin keine Abwärtstendenzen. WTI kostet aktuell 76,32 US-Dollar pro Barrel. Brent notiert bei 86,26 US-Dollar pro Barrel.
Keine gemeinsame Linie
Dass die OPEC mitverantwortlich für die hohen Ölpreise ist, zeigen neue Gerüchte. Demnach wird spekuliert, dass Russland und Saudi-Arabien sich ohne Einwilligung der anderen OPEC-Staaten darauf geeinigt hätten, den Markt mit mehr Rohöl zu versorgen, sofern die Nachfrage das verlangt. Dies sei in einem geheimen Treffen zwischen beiden Staaten vereinbart worden, da es in der OPEC dafür keine einstimmige Mehrheit gegeben hätte. Einige OPEC-Mitglieder kritisieren die beiden Staaten, da die der Meinung sind, Saudi-Arabien und Russland handeln auf Druck und Wunsch der USA. Das US-Energieministerium bestreitet diese Vorwürfe und verweist darauf, dass man weltweite Versorgung mit Rohöl sicherstellen wolle.