Preisanstiege nehmen kein Ende
Dieser Winter könnte für Verbraucher sehr teuer werden, denn die Ölpreise steigen ohne Ende an. Benzin und Heizöl wird damit immer teurer werden.
Schiffsdaten ergaben nun, dass der Iran im September nur noch 1,7 Mio. B/T Rohöl exportiert hatte. Mit einem so frühen Abfall der Ölexporte hatten die Marktteilnehmer nicht gerechnet. Die iranischen Exporte liegen damit so niedrig, wie im Februar 2016. Dabei treten die Sanktionen, die, die Ölindustrie betreffen erst Anfang November in Kraft. Die Exporte werden daher noch weiter sinken und die Situation am Ölmarkt verknappen. Da die Verhandlungen über eine Sondergenehmigung zwischen den USA und Indien nicht vorankommen, hat Indien angekündigt, ab November die Ölimporte aus dem Iran vollends einzustellen. China wird auch deutlich die Ölimporte aus dem Iran reduzieren. Damit brechen dem Iran die größten Ölabnehmer weg, die nun anderweitige Bezugsquellen finden müssen.
Angetrieben wurden die Ölpreise dann von einer Meldung durch Reuters. Die Nachrichtenagentur schätzt, dass die OPEC ihre Ölförderung nur um 90.000 B/T steigern konnte. Außerdem wurde die angestrebte Produktionsmenge insgesamt nicht erreicht, laut Reuters. Das stützte natürlich die Ölpreise und sorgt für eine angespanntere Gesamtsituation.
Heiser Sommer mit Nachwirkungen
Der überaus warme Sommer beeinflusst die Heizkosten aktuell stark. So sind die Pegelstände im Rhein-Main-Gebiet weiterhin auf sehr niedrigen Stand. Die Frachtschiffe können nur zwischen 30 und 50 Prozent ihrer Kapazität transportieren, da der Tiefgang sonst zu stark ist. Die Frachtkosten sind teilweise bis zu 50 Prozent gestiegen und die Versorgung der Lager ist entsprechend teurer und aufwändiger geworden. Eine Besserung der Situation ist ebenfalls nicht in Sicht. Im Gegenteil, die Pegelstände sollen vorerst teilweise weiter sinken. Heizölkunden können daher nur auf starke Regenfälle hoffen. Gleichzeitig sorgen dann die höheren Einkaufskosten, durch die Ölpreisanstiege, für ein höheres Preisniveau. Die Gesamtsituation ist damit doppelt ungünstig und die Spekulationen auf einen Ölpreisanstieg von 100 US-Dollar pro Barrel reißen nicht ab. Rohstoffexperte Wayne Gordon von der UBS sieht noch bis Mitte 2019 eine sehr angespannte Marktlage, weshalb unvorhergesehene Spannungen und Lieferausfälle die Ölpreise bis auf die 100 US-Dollar Marke drücken können.
Die Ölpreise machen heute Morgen abermals keine Andeutungen, einen stärkeren Rückgang zu vollziehen. WTI kostet also 75,60 US-Dollar pro Barrel und Brent notiert bei 84,93 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland beträgt heute 80,51 Euro pro 100 Liter und hat sich binnen einer Woche um im Bundesdurchschnitt um 4 Euro erhöht.