Ölpreise deutlich höher
Konflikte im Nahen Osten haben die Ölpreise kurzfristig nach oben gedrückt. So liegen die Notierungen wieder an der oberen Grenze der Preisspanne.
Grund für die kurzfristige Erhöhung war der Abschuss eines russischen Militärflugzeuges mit 15 Soldaten wofür Syrien und Russland, Israel beschuldigten. Im Laufe des Tages schaltete sich der russische Präsident Putin beschwichtigend ein, sodass die Preise nach dem Anstieg nicht weiter stiegen. Demnach ist der Abschuss nur eine Verkettung von unglücklichen Umständen und nicht mal Israel zuzuschreiben. Dämpfend wirkte dann auch die Meldung aus der Karibik, dass sich der Tropensturm Isaac aufgelöst hat und die Befürchtung eines neuen Hurrikans erstmal unbestätigt bleibt.
Der Ausblick auf die Entwicklung der Rohölnachfrage bleibt vorerst eher pessimistisch, was ebenfalls die Ölpreise eher nach unten drückt. Trump hat zum Jahresende neue Strafzölle von 25 Prozent auf Waren im Wert von 200. Mio. US-Dollar erlassen. Doch bereits mit sofortiger Wirkung gelte ein Strafzollsatz von 10 Prozent auf Waren im Wert von 200 Mio. US-Dollar. China hat bereits reagiert und angekündigt US-produkte im Wert von 60 Mio. US-Dollar mit Sanktionen zu belegen. Die neuerlichen Sanktionen der USA waren zuvor angekündigt worden. Die USA sind damit ihrer Linie treu geblieben. Dennoch bleiben die USA gesprächsbereit für eine Lösung. Finanzminister Mnuchin hat erneut chinesische Vertreter zu Gesprächen in die USA eingeladen. So schätzen Experten, dass die Ölnachfrage mit den Strafzöllen strukturell und langfristig nachlässt, da das Wirtschaftswachstum dadurch verringert wird. Ebenfalls negativ für die Ölnachfrage bleiben die Währungsprobleme in den Schwellenländern, da ein geringeres Wirtschaftswachstum befürchtet wird. Hier schauen Experten ganz genau hin, denn diese Staaten machen einen Großteil der wachsenden Ölnachfrage aus.
Doch die Ölpreise bleiben davon vorerst unbeeindruckt und verteidigen ihr Niveau am heutigen Morgen.
Russland sieht günstige Ölpreise
Alexander Nowak hat zur Entwicklung des Ölpreises eine erfreuliche Einstellung für Verbraucher. So äußerte er, dass Russland im nächsten Jahr die Ölförderung um weitere 300.000 B/T erhöhen könne und so eine stabilere Versorgung mit Rohöl gewährleisten. Außerdem werde auf dem kommenden Meeting des JMMC weitere Details erläutert, wie eine Anhebung der Rohölförderung sinnvoll umgesetzt wird. Nowak macht für die aktuellen hohen Ölpreisnotierungen, die US-Sanktionen gegen den Iran verantwortlich. Ohne diesen Faktor wäre Rohöl deutlich günstiger, so seine Meinung. Daher sieht er den Rohölpreis in Zukunft eher im Bereich von 50 US-Dollar pro Barrel. Das würde einen Preisrutsch von etwa 40 Prozent bedeuten.
Die Ölpreise bleiben aber vorerst auf deutlich höheren Niveau, getrieben durch viele Unsicherheitsfaktoren. WTI kostet aktuell 70,05 US-Dollar pro Barrel. Brent notiert im Augenblick bei 79,07 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland ist wieder fast unverändert und notiert auf hohem Niveau.100 Liter Heizöl kosten im Bundesdurchschnitt heute 76,53 Euro.