Wiederstände bestätigen Trend
Die Rohölpreise haben wiederholt die 80 US-Dollar Marke nicht durchbrochen. Das liegt auch an einem neuen Versprechen der OPEC zur Ölversorgung.
Am Wochenende kam es zu einem Treffen der Energieminister aus Saudi-Arabien und Russland. Dort betonten beide Amtsinhaber, dass man für eine angemessene Versorgung mit Rohöl sorgen werde. Denn beide Energieminister sind sich der besonderen Situation bewusst, die durch die Sanktionen gegen den Iran auf den Markt zukommen. Dabei betonte Alexander Nowak der russische Energieminister, dass die russische Ölförderung auf ein neues Rekordniveau gehoben werden könnte, sollte dies erforderlich sein. Saudi-Arabien bestätigte die Möglichkeit die eigene Rohölförderung auf über 12 Mio. B/T anheben zu können. Zudem steht das Treffen des Joint Ministerial Monitoring an, das zur Überwachung der Förderkürzungen der OPEC gegründet wurde. Dort werden wohl alle Szenarien diskutiert, wenn man der Aussage Nowaks folgt. Demnach wird über eine erneute Anhebung der Fördermengen diskutiert werden. Die Ölpreise bleiben daher weiter in der Handelsspanne der letzten Wochen, die von der OPEC als wünschenswert ausgegeben wurde.
Weitere Förderanhebungen sind auch dringend notwendig, wenn man die neusten Exportzahlen aus dem Iran beurteilt. Im August sind die iranischen Ölexporte um 280.000 B/T zurückgegangen. Insgesamt betrugen die Ölexporte aus dem Iran 1,9 Mio. B/T. Auf drei Monatssicht reduzierten sich die Exporte um 580.00 B/T. Die Einschätzung des Irans legt offen, dass man Ende September mit einem Exportniveau von 1,5 Mio. B/T rechnet. Demnach besteht dringend Handlungsbedarf damit der Markt nicht zu knapp versorgt ist. Diese Ungewissheiten sorgen dafür, dass die Rohölpreise nur moderat nachgegeben haben, nachdem der Hurrikan Florence in den USA keinen Schaden an der Ölindustrie verursacht hat.
USA mit anderer Einschätzung
Über Steigende Ölpreise macht sich der US-Energieminister keine Sorgen. Laut Rick Perry ist es möglich die weltweite Ölförderung in den nächsten 18 Monaten zu erhöhen, um einen Preisrallye zu vermeiden. Deshalb wird es seiner Einschätzung zufolge nur zu moderaten Preisanstiegen kommen, erklärte er gegenüber Reuters. Damit diese Einschätzung Bestand haben wird, ist auch eine Steigerung der Ölförderung der südamerikanischen Ölförderer hilfreich. Der brasilianische Ölkonzern Petrobras plant für 2019 die Ölförderung um bis zu 10 Prozent anzuheben. Das entspräche einer Steigerung von etwa 200.000 B/T.
Die etwas positiveren Aussichten zur Rohölversorgung lassen die Ölpreise heute etwas niedriger liegen. WTI notiert aktuell bei 68,60 US-Dollar pro Barrel und Brent liegt bei 77,54 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland liegt heute bei 76,46 Euro pro 100 Liter und ist zu gestern fast unverändert.