Bullisher EIA-Report
Der Monatsbericht der EIA sorgt für höhere Preise, da der Markt deutlich knapper analysiert wurde, als zuvor. Eine Preisrallye bleibt jedoch aus.
Die Versorgunglage liegt laut den neusten Schätzungen bei -0,25 Mio. B/T für das laufende Jahr. Im Durchschnitt soll die Versorgungslage für das Jahr 2019 bei einer leichten Überversorgung liegen. Mit 0,28 Mio. B/T wurde diese, aber stark nach unten korrigiert. Der Produktionsüberschuss wurde in dem letzten Bericht noch mit 0,63 Mio. B/T angegeben. Grund dafür ist, dass das Produktionswachstum in den USA schwächer eingeschätzt wird. Wie sich herausgestellt hatte, wurden die Transportkapazitäten nicht so stark ausgebaut, wie die Rohölförderung. So kommt es nun zu Transportengpässen. Mittelfristig ist der Ausblick der EIA bearish. So sollen die Rohölpreise bis zum Jahresende etwas fallen. Brent wird auf 70 US-Dollar pro Barrel eingeschätzt und WTI soll dann bei 60 US-Dollar pro Barrel liegen. Im Vergleich zum vorherigen Bericht ist die Einschätzung der Rohölpreise nach oben korrigiert worden.
Zu der knapperen analysierten Marktlage der EIA passt auch ein Bericht von Analysten bei SFG Alternatives. Diese gaben das aktuelle Ölnachfragewachstum mit 1,5 Prozent an. Für die Analysten ist das ein sehr hoher Wert, denn im historischen Durchschnitt lag das Ölnachfragewachstum bei etwa 1,0 Prozent. Da das Ölnachfragewachstum tendenziell nachlassen werde und nicht auf dem Niveau bleibt, gehen auch die Analysten von SFG Alternatives davon aus, dass die Rohölpreise zum Jahresende etwas niedriger liegen.
China verlagert Rohölbezüge
China hat die Rohölimporte aus den USA stark reduziert, da der Preisunterschied zwischen Brent und WTI deutlich geringer geworden ist. Außerdem spielt der Handelskrieg zwischen beiden Staaten eine enorme Rolle. Im Juli wurden nur vier Supertanker bestellt. Alle weiteren Bestellungen wurden vorerst gestoppt, bis Klarheit herrscht, wann die Strafzölle der chinesischen Regierung auf die US-Rohölimporte in Kraft treten. China hatte bereits angekündigt mehr Rohöl aus dem Iran zu importieren, obwohl die USA gedroht hatten, eine Missachtung der Wirtschaftssanktionen zu bestrafen.
Zudem hat Saudi-Arabien im Juli so viel Rohöl in die USA exportiert, wie seit 15 Monaten nicht mehr. Bloomberg schätzt, dass im Juli etwa 1 Mio. B/T in die USA exportiert wurden. Die USA haben daher ihre Bezugsquellen aufgrund der Wirtschaftssanktionen geändert. Dass nun Saudi-Arabien die Versorgung mit Rohöl für die USA sicherstellen, dürfte dem Iran nicht gefallen. Die Stimmung innerhalb der OPEC ist ohnehin angespannt.
WTI kostet heute Morgen 69,20 US-Dollar pro Barrel. Brent notiert bei einem Preis von 74,64 US-Dollar pro Barrel. Beide Werte liegen leicht im Plus. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland setzt seinen Aufwärtstrend fort und beträgt heute 71,21 Euro pro 100 Liter.