Iran demonstriert Stärke
Nicht ungewöhnlich und doch besorgniserregend, ist das Militärmanöver des Iran in der Nähe der Straße von Hormus, die als Nadelöhr für Öllieferungen gilt.
Wie das US-Militär berichtet hat, wurde die Übung vom Iran am Donnerstag begonnen. Teilgenommen haben etwa 100 Schiffe und Boote, sowie einige Flugzeuge. Diese jährlich stattfindende Übung ist demnach nicht ungewöhnlich, aber dieses Jahr wurde der Termin vorverlegt. Beobachter deuten dies als Machtdemonstration des Irans ein. Dieser Schachzug erhöht die Spannungslage zwischen beiden Parteien, aber auch die Anrainer Staaten dürften wenig erfreut sein. Eine Reaktion des US-Präsidenten wird sicherlich kürzlich folgen. Zuletzt war Trump gesprächsbereit und hat milde Worte gewählt. Diese Manöver könnte nun wieder zu einem umdenken geführt haben. Der Iran hatte zuletzt damit gedroht die Straße von Hormus zu blockieren, als Reaktion auf den Abschottungskurs und die Wirtschaftssanktionen der USA.
Steigende US-Bestände trügen
Das DOE meldete gestern einen Rohölaufbau bei den Beständen von 3,8 Mio. Barrel. Die Destillate stiegen auf Wochensicht ebenfalls um 3,0 Mio. Barrel. Die Benzinvorräte nahmen dagegen um 2,5 Mio. Barrel ab. Im Zentrallager Cushing in Oklahoma sanken dagegen die Rohölbestände um 1,3 Mio. Barrel gesunken. Insgesamt meldete das DOE damit Aufbauten bei den Rohölbeständen, doch die Vorräte im Zentrallager sind auf einen sehr niedrigen Stand. Seit mehreren Wochen fallen dort die Rohölbestände und liegen aktuell bei 22,4 Mio. Barrel. Zum letztjährigen Vergleichszeitpunkt lagen die Bestände mit 55,8 Mio. Barrel mehr als doppelt so hoch. Mit einem andauernden Trend könnte es demnächst zu Lieferausfällen kommen. Das wird die Rohölpreise stützen, die zuletzt wieder etwas nachgegeben haben. Grund für den kritischen Rohölbestand ist wohl der Ausfall der kanadischen Syncrude Anlage sein. Diese nimmt erst im Laufe des Augustes ihre volle Kapazität wieder auf.
Die wöchentlichen US-Bestandsdaten sind insgesamt bearish zu bewerten. Grund ist der Aufbau der Rohölbestände sowie eine schwache Rohölnachfrage, die auf 20,6 Mio. Barrel gefallen ist. Gleichzeitig nahm die Raffinerieauslastung deutlich zu, sodass die Aufbauten bei den Beständen entsprechend verstärkt wurden. Mit 409 Mio. Barrel liegen die Gesamtbestände nur noch 1 Prozent unter dem 5-Jahresdurchschnitt.
Obgleich der aktuellen Preisnachlässe bleiben die Rohölpreise in der, von der OPEC gewünschten Preisspanne. Brent kostet im Augenblick 73,22 US-Dollar pro Barrel und liegt heute Morgen leicht im Minus. Ebenfalls etwas niedriger notiert der Preis für ein Barrel WTI, der zurzeit bei 68,65 US-Dollar liegt. Im Bundesdurchschnitt beträgt der heutige Heizölpreis 69,27 Euro pro 100 Liter und ist vor dem Wochenende nochmal leicht gestiegen.