Wie entwickelt sich der Ölpreis?
Die US-Bank Goldman Sachs sprach davon, dass vor allem die politischen Entscheidungen der USA, dafür sorgen, dass die Preise aktuell so stark schwanken.
Die Bank nennt hier den Sanktionen gegen den Iran, die den Markt nach dem Sommer hart treffen werden als Grund. Aber auch die Ankündigung, strategische Rohölreserven anzuzapfen und die Steigerung der Rohölförderung in den Schieferölgebieten zählt zu den Hauptgründen, weshalb die USA aktuell so großen Einfluss auf die Ölpreise nehmen. Hinzu kommt, dass die USA auch Druck auf andere Länder, wie Saudi-Arabien ausüben, damit der Rohölpreis den Vorstellungen Trumps entspricht. Dieser bemängelte immer wieder, dass der Ölpreis zu hoch sei. Anlayst Courvalin von Goldman Sachs schätzt die Volatilität der Ölpreise weiterhin hoch ein, solange die Ungewissheiten über die Angebotsentwicklung bestehen bleibt. Laut den Analysen der Großbank bleibt der Preis für Brent in der Spanne von 70 bis 80 US-Dollar pro Barrel. Kurzfristig wird der Preis laut den Analysten eher im unteren Bereich der Spanne schwanken. Nach dem Sommer ist es dann wahrscheinlicher, dass sich der Rohölpreis für Brent wieder Richtung 80 US-Dollar pro Barrel bewegt. Maßgeblicher Grund ist dann, dass die neuen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran vollends in Kraft treten, da die 6-monatige Übergangsphase endet.
Bearishe Meldung aus dem Irak
Überraschenderweise sind die Exportdaten aus dem Irak sehr stark ausgefallen. Die Transportdaten geben für die ersten beiden Juliwochen eine deutliche Steigerung der Exporte an. Demnach hat der Irak 4,05 Mio. B/T exportiert. Das ist so viel wie seit November 2016 nicht mehr, also dem Zeitraum kurz bevor die OPEC-Förderkürzungen in Kraft traten. Sofern das Niveau im Juli beibehalten wird, entspräche das einer Fördersteigerung von 6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dann wären im Juli 4,7 Mio. B/T gefördert worden. Laut der Statistiken von Bloomberg wäre dies ein Rekordniveau für den Irak. Die Exporte im Juni betrugen 3,84 Mio. B/T und könnten für Juli deutlich überschritten werden.
Der Preisdruck auf die Ölpreisnotierungen bleibt kurzfristig sehr hoch. Daher liegen die heutigen Kurse etwas im Minus und werden wohl auch nicht die Preissenkungen der letzten Tage aufholen können. WTI kostet im Augenblick 67,44 US-Dollar pro Barrel. Brent wird aktuell für 71,32 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland hat seit einer Woche etwa 4,5 Euro an Wert verloren. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Bundesdurchschnitt 66,63 Euro.