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Ölpreise hängen in der Luft

Ohne neue Informationen zum OPEC-Treffen am Dienstag, sind die Ölpreise aktuell ohne klare Richtungstendenz. Der Markt bleibt unberechenbar.

Unterdessen Treffen die Entscheidungsträger der OPEC-Mitgliedsstaaten sukzessive in Wien ein. Der russische Energieminister Alexander Nowak erklärte, dass Russland eine Anhebung der Ölförderung um 1,5 Mio. B/T befürworten werde. Grund ist das Nachfragewachstum und die Tatsache, dass am Markt bereits ein Gleichgewicht vorherrscht. Ohne Antwort blieb, um wie viel die russischen Firmen ihre Produktion anheben könnten. Außerdem betonte er, dass im dritten Quartal die Ölnachfrage stets am höchsten sei, weshalb es vernünftig ist auf diese Tatsache zu reagieren. Nowak schlägt daher im September ein erneutes Treffen vor, um auf eine dann sich ändernde Marktsituation reagieren zu können.

Weiterhin strikt gegen eine Anhebung der Förderquoten ist der Iran. Der iranische Ölminister erwarte aktuell keine Einigung bei dem Treffen in Wien. Bei seiner Ankunft machte er dies nochmal deutlich. Der Iran würde durch die US-Sanktionen wohl gar nicht oder kaum von den Anhebungen der Förderkürzungen profitieren. Da eine Anhebung der Förderquoten einstimmig entschieden werden muss, könnte der Iran den Beschluss mit einem Veto verhindern. Das Treffen birgt also weiterhin viel Konfliktpotential innerhalb der OPEC- und Nicht-OPEC-Länder. Die iranische Abwehrhaltung hängt vor allem mit den wieder eingeführten US-Sanktionen gegenüber dem Iran zusammen. Präsident Trump hatte das Atomabkommen einseitig beendet, da die USA der Meinung waren, der Iran würde sich nicht an das Abkommen halten. Der Iran fordert, dass die anderen OPEC-Mitglieder auf die Forderung der USA, nun den wegfallenden Teil aus dem Iran zu liefern, nicht nachkommen sollen. So würden sich die Staaten zu Komplizen der USA machen.

Langwierige Probleme in Libyen

Mittlerweile brennen zwei Öltanks im libyschen Hafen Ras Lanuf. Über die Situation wurde gestern schon berichtet. Die Anlagen sind immer noch in der Gewalt von der Petroleum Facility Guard, einer Milizen Gruppe. Die Infrastruktur in den umkämpften Gebieten ist stark beschädigt worden. Die National Oil Corporation schätzt die Schäden insgesamt auf mehrere 10 Mrd. Dollar. Die kosten für den Wiederaufbau sind dabei nicht miteingerechnet. Man vermutet, dass der Wiederaufbau mehrere Jahre dauern werde. Die Ölproduktion ist in Libyen daher um 0,4 Mio. B/T abgefallen. Diese Situation setzt ein noch erfolgreicheres OPEC-Meeting voraus, damit der Ölmarkt im Gleichgewicht bleibt und die Preise über den Sommer hin nicht weiter steigen.

Die Rohölnotierungen sind heute Morgen etwas fester. Brent kostet aktuell 75,70 US-Dollar pro Barrel. Die amerikanische Sorte WTI notiert zurzeit bei 65,57 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland beträgt heute 69,17 Euro pro 100 Liter Heizöl.

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