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OPEC-Förderstrategie sorgt auch intern für Unruhe

Dass die OPEC ihre Förderpolitik noch in diesem Monat ändern könnte, verunsichert nicht nur Marktteilnehmer, sondern auch Mitgliedsländer der Organisation.

Während zwischen Russland und Saudi-Arabien erste Abstimmungen getroffen wurden, sehen einige OPEC-Mitgliedsstaaten kein baldiges Ende für die Produktionskürzungen. So betonte der Ölminister Algeriens, das bevorstehende OPEC-Treffen am 22. Juni drehe sich nicht um eine Lockerung der Förderlimits. Im Mittelpunkt stehe nicht die Anhebung der Förderrate, sondern der ausgeglichene Markt. Intern scheint es somit noch immense Meinungsverschiedenheiten bezüglich der künftigen OPEC-Förderstrategie zu geben. Vor allem kleinere Ölproduzenten, die nicht über Steigerungskapazitäten verfügen, dürften sich Ende des Monats für die Beibehaltung der Förderlimits einsetzen.

Rohölpreise nehmen Abstand von Monatshochs

In den vergangenen Wochen sind die Rohölpreise stark zurückgegangen. Von ihren Mehrjahreshochs purzelten sie seit Mitte Mai um mehrere US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit Monaten. Die bearishe Preisentwicklung hat Käufe attraktiver gemacht, sodass Händler gestern zuschlugen. So verschafften sie den Rohölpreisen Aufwind, der sie auf ihre Monatshochs trieb. Am Morgen geben sie wegen des Impulsmangels nach. WTI befindet sich bei 65,64 US-Dollar und Brent kostet 76,88 US-Dollar pro Barrel. Zwischen 30 und 50 Cent haben die Referenzsorten bereits auf ihre heutigen Eröffnungskurse verloren. Die Heizölpreise sind indes zum ersten Mal in diesem Monat gestiegen, allerdings nur um wenige Cent. Weiterhin ist der Brennstoff so günstig wie zuletzt vor fast einem Monat. Durchschnittlich kosten 100 Liter Heizöl deutschlandweit aktuell 69,69 Euro.

Europäische Ölindustrie vor Ende ihrer Irangeschäfte

Zahlreiche europäische Raffineriebetreiber bereiten sich Insidern zufolge auf die bevorstehenden US-Sanktionen gegen den Iran vor und fahren den Handel mit dem Staat im Nahen Osten offenbar bereits zurück. Aus Informantenkreisen heißt es, die Raffinerien hätten ihre Bezugsmengen schon jetzt deutlich verringert. Grund sei nicht nur, dass man einen Einbruch der iranischen Ölförderung befürchte. Vielmehr wolle sich die Ölindustrie nicht selbst US-Sanktionen aussetzen. So ließ beispielsweise ein Mitarbeiter des italienischen Energieunternehmens Saras verlauten, man könne sich nicht gegen die Vereinigten Staaten stellen und prüfe den Ausstieg aus den iranischen Geschäften. Ähnliche Überlegungen scheint es Medienberichten zufolge auch bei Total, Eni und Cepsa zu geben, die allesamt durch langfristige Verträge an die iranische Ölindustrie gebunden sein sollen. Das spanische Erdölunternehmen Cepsa hofft daher noch auf die Gewährung einer Ausnahmeregelung. Welche Unternehmen sich aus den iranischen Geschäften zurückziehen und welche den Handelspartner beibehalten werden, bleibt somit abzuwarten. Deutlich wird aber bereits jetzt, dass die US-Aufkündigung des iranischen Atomabkommens einen nachhaltigen Effekt auf den internationalen Ölmarkt haben wird.

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