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Wiener Gespräche zwischen OPEC und Russland

Ganz im Zeichen der Energiepolitik stand der dieswöchige Besuch Wladimir Putins in Österreich. Erdgaslieferungen und die OPEC-Zusammenarbeit waren Thema.

Im Schlepptau hatte Russlands Präsident seinen Energieminister Alexander Nowak. Anlass für die Österreichreise der russischen Delegation war der 50. Jahrestag des Beginns sowjetischer Erdgaslieferungen nach Österreich. Im Rahmen der bilateralen Gespräche verlängerten Gazprom und das österreichische Öl- und Gasunternehmen OMV ihre Zusammenarbeit bis 2040. Wenngleich die Erdgasversorgung im Mittelpunkt der russischen Auslandsreise stand, so fand am Rande ein weiteres Treffen von Interesse statt.

Nowak trifft Barkindo

Nachdem Energieminister Nowak erst vor Kurzem mit Kollegen aus Saudi-Arabien zusammenkam, traf er sich in Wien mit OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo. Thema war hier erneut die mögliche Produktionssteigerung der an den OPEC-Produktionskürzungen beteiligten Staaten. Nowak betonte nach dem Gespräch mit Barkindo, die Produktionskürzungen hätten Wirkung gezeigt und die weltweiten Ölbestände verringert. Angesichts der entstandenen Engpässe am Markt müsse man die Möglichkeit einer Anpassung der Förderstrategie unter Berücksichtigung der Nachfrage prüfen. Dieses Statement gilt am Markt als weiterer Hinweis darauf, dass die OPEC während ihres nächsten Treffens am 22. Juni eine Lockerung der Förderlimits und eine Anhebung ihrer Förderaktivität beschließen wird. Auf die Ölpreisentwicklung hat diese Aussicht einen grundsätzlich bearishen Einfluss. Marktteilnehmer reagieren inzwischen jedoch verhalten auf diesbezügliche Neuigkeiten und scheinen zunächst abwarten zu wollen.

US-Ölförderung erreicht neues Rekordhoch

Wie aus dem jüngsten Bericht des US-amerikanischen Department of Energy (DOE) hervorgeht, haben die USA in der vergangenen Woche täglich 10,8 Millionen Barrel Öl gefördert. Damit befindet sich die US-Ölförderung auf dem höchsten jemals verzeichneten Niveau. Der stetige Anstieg der US-weiten Förderaktivität bleibt auch bei einem Blick auf die Entwicklung der US-Ölvorräte nicht unbemerkt. Laut DOE ist der Rohölbestand zuletzt um 2,1 Millionen Barrel ausgebaut worden, obwohl mehr Rohöl verarbeitet wurde. Hierzu habe allerdings nicht nur die wachsende Förderaktivität beigetragen, sondern auch der Rückgang der US-Ölexporte bei gleichzeitigem Anstieg der Einfuhren.

Ölpreise reagieren mit Abwärtstendenz

Die Impulslage ist angesichts der OPEC-Förderpläne und der US-Bestandsentwicklungen eindeutig bearish. Nach frühmorgendlichem Seitwärtstrend orientieren sich die Rohölpreise daher inzwischen abwärts. WTI befindet sich bei 64,92 US-Dollar pro Barrel und hat sich damit einige Cent von seinem heutigen Eröffnungskurs entfernt. Gleiches gilt für Brent. Die Nordseesorte wird bei 75,64 US-Dollar gehandelt. Nicht nur den Rohölpreisen fällt es schwer, ihr Preisniveau zu halten. Auch die Heizölpreise haben im Vergleich zum Vortag erneut nachgegeben. Aktuell kosten 100 Liter des Brennstoffes im Deutschlanddurchschnitt mit 69,62 Euro so wenig wie zuletzt Mitte Mai.

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