Händler in Lauerstellung
An der Börse bleiben die Ölpreise erstmal stabil. Die Trader warten ab, wie die OPEC auf die Ölpreise wirklich reagieren wird, denn das Ziel ist erreicht.
So hatte die OPEC als Zielmarke den 5 Jahresdurchschnitt genannt, als man die Förderkürzungen ins Leben gerufen hat. Doch die höheren Preisniveaus haben den OPEC-Mitgliedern wohl gut gefallen, sodass bisher immer abgewiegelt wurde, tätig zu werden, sofern die Zielmarke erreicht ist. Maßgeblich daran interessiert, den Rohölpreis weiter hoch zu halten ist Saudi-Arabien. Das saudische Königreich will den staatlichen Ölkonzern weiter an die Börse bringen und einen möglichst hohen Gewinn erzielen. Mit höheren Ölpreisen, kann die Bilanz des staatlichen Konzerns deutlich aufgebessert werden. Allerdings hat man auch Angst, dass das Nachfragewachstum aufgrund der hohen Preise ins stocken gerät. Bei einem zu hohen Rohölpreis werden wieder andere Energieträger attraktiver. Diesem Umstand ist sich die OPEC bewusst, weshalb nun Gespräche anstehen, wie man im Laufe des Jahres weiterverfährt. Eine klare Tendenz, in welche Richtung es geht, gibt es noch nicht. Daher bleiben die Trader vorerst zurückhaltend.
Iran geht in die Offensive
Der geistige Führer des Irans, Ali Khamenei hat einen Maßnahmenkatalog vorgestellt, den die EU erfüllen müsse. Darin ging es um Zusagen, dass das Raketenprogramm und die regionale Präsenz im Nahen Osten nicht debattiert wird, anders wie die USA, die vor allem das Raketenprogramm des Irans beendet sehen möchten, um neue Verhandlungen aufzunehmen. Außerdem wird eine Garantie der europäischen Staaten verlangt, iranischen Rohöl zu kaufen, um die verlorenen Abnahmemengen mit anderen Staaten, auszugleichen, die durch die US-Sanktionen verursacht werden. Gleichzeitig fordert der Iran, dass europäische Banken weiterhin Transaktionen mit dem Iran abwickeln und die EU eine Resolution bei den Vereinten Nationen anstrebt, die den Abbruch des Atomabkommens der USA verurteilt. Ob oder diese Forderungen erfüllt oder abgelehnt werden, ist wohl wegweisend, wie sich die Situation mit dem Iran entwickeln wird. Der Markt dürfte daher gespannt die Reaktion der EU abwarten. Eine Abkühlung der Beziehung zur EU, aufgrund der doch hohen Forderungen, könnte die Ölpreise nochmal steigen lassen.
Die Rohölpreise sind aktuell wenig verändert, leicht im Minus. WTI kostet pro Barrel 71,56 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent notiert aktuell bei 79,43 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis ist in Deutschland leicht gefallen, bleibt aber deutlich über 72 Euro. 100 Liter Heizöl kosten heute im Bundesdurchschnitt 72,39 Euro.