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Schwache US-Zahlen sind wirkungslos

Die wöchentlichen US-Bestandszahlen enttäuschten den Markt, doch die Rohölpreise bleiben auf dem hohen Niveau und ignorieren die Meldung.

So sind in der vergangenen Woche die Rohölbestände in den USA um 2,2 Mio. Barrel gestiegen. Dabei sank die Raffinerieauslastung, die zuvor auf verhältnismäßigen sehr hohen Niveau war. Die Rohölimporte nahmen um 3,8 Mio. Barrel zu, ebenso wie die Rohölexporte, die um 4,1 Mio. Barrel zulegten. Die Veränderung bei den Rohölbeständen ist damit eindeutig bearish. Die Rohölförderung in den USA ist dabei in der vergangenen Woche um 46.000 B/T gestiegen und notiert aktuell bei 10,586 Mio. B/T. Das ist ein neues Rekordhoch und erklärt, weshalb die Rohölexporte mit 2,23 Mio. B/T ebenfalls ein Allzeithoch erreicht haben. Überraschend stark sank zuletzt die Gesamtnachfrage nach Ölprodukten. Mit 19,0 Mio. B/T ist diese nu ziemlich gering, wo diese in der vergangenen Woche mit 21,4 Mio. B/T noch sehr stark war. Lediglich der Bestandsrückgang über 2,6 Mio. Barrel bei den Destillaten ist bullishe zu werten. So ist insgesamt betrachtet der Bericht zu den wöchentlichen US-Bestandszahlen als bearish zu interpretieren. Doch diese Meldung konnten den Rohölpreisen an den Börsen kaum etwas anhaben. So liegt der Fokus aktuell weiterhin auf den geopolitischen Ereignissen.

Neues Rekordhoch möglich

Der Rohölpreis ist zuletzt vom dem 3,5 Jahreshoch, was über 75 US-Dollar pro Barrel lag, zurückgekommen. Doch das Jahreshoch kann demnächst wieder in Reichweite geraten.  Analyst Olivier Jakob von Petromatrix schätzt, dass die Preise noch vor dem 12. Mai, wo der US-Präsident über das Abkommen mit dem Iran entscheidet, wieder die 75 US-Dollar pro Barrel Brent erreichen. Der Analyst Fereidun Fesharaki von der Beratungsfirma FGE prognostiziert, dass neue Sanktionen gegen den Iran, die Rohölexporte bis 2019 um 1,2 Mio. B/T einbrechen lassen können. Neue Sanktionen würden Käufer vorschreiben, innerhalb von 180 Tagen die Bezugsmengen zu reduzieren.

Die Chancen dafür sind gestern gestiegen, da der französische Präsident Macron Zweifel äußerte, dass Präsident Trump alles dafür geben werde, um das Abkommen aufrecht zu erhalten. Selbst wenn die Westmächte den USA zustimmen und das Abkommen neu auflegen, ist fraglich, ob der Iran das akzeptiert. So bleibt die Lage weiterhin unvorhersagbar, was die Risikoprämien weiterhin erhöht. Sollte das Abkommen tatsächlich von den USA aufgekündigt werden, gäbe dies den Rohölpreisen einen deutlichen Schub nach oben.

Die heutigen Rohölnotierungen sind etwas fester, als zur Eröffnung heute Morgen. Brent kostet pro Barrel 74,22 US-Dollar und WTI notiert im Augenblick bei 68,17 US-Dollar pro Barrel. Der durchschnittliche Heizölpreis liegt heute bei 66,35 Euro pro 100 Liter und dürfte in den nächsten Tagen auf dem Niveau verharren.

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