US-Bestandsdaten belasten Markt
Die wöchentlichen US-Bestandszahlen sind dieses Mal nicht so bearish wie sonst, können aber die Marktteilnehmer auch nicht vom Gegenteil überzeugen.
Das DOE gab die Rohölbestandsaufbauten in der Höhe bekannt, mit der sie erwartet worden sind. Diese lagen bei 2,4 Mio. Barrel, erwartet wurden 2,3 Mio. Barrel. Der bullishe Effekt wird jedoch geschmälert, da die Importe um 0,721 Mio. B/T angestiegen sind, was für die Gesamtwoche 5,0 Mio. Barrel bedeutet. Wäre weniger Rohöl importiert worden, wären die Rohölbestände erneut gesunken. Die Destillatbestände und Benzinbestände sind um 0,6 Mio und 0,8 Mio. Barrel gesunken, was prinzipiell positiv bewertet wird. Dass die Raffinerieauslastung aktuell sehr gering ist, entspricht den allgemeinen Erwartungen und hat daher keinen Einfluss. Auf einem soliden und guten Niveau bleibt die Nachfrage nach Ölprodukten. Diese ist um 0,6 Mio. Barrel gestiegen und notiert daher bei 20,47 Mio. B/T. Für die US-Rohölproduktion wird für die vergangene Woche ein neuer Rekord bei den wöchentlichen Daten gemeldet. Laut diesen Daten wird in den USA aktuell 10,37 Mio. B/T Rohöl gefördert, was einen Anstieg von 86.000 B/T entspricht. Alle in allem sind die wöchentlichen Daten eher uneinheitlich, weshalb der Markt dennoch unzufrieden ist. Dies spiegelt sich auch in den aktuellen Rohölpreien wieder. Diese liegen heute Morgen wieder etwas tiefer, als bei Eröffnung.
WTI kostet aktuell 60,29 US-Dollar pro Barrel. Die Nordseesorte Brent wird derzeitig für 63,85 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der heutige durchschnittliche Heizölpreis beträgt 60,44 Euro pro 100 Liter und ist im Vergleich zu gestern leicht gesunken.
USA verkaufen Notfallreserven
Ein Versprechen aus dem Wahlkampf wird Präsident Trump nun einlösen. Als Teil des Haushaltsbudgets werden die Rohölreserven teilweise verkauft und sollen dauerhaft reduziert bleiben. Mit dem Geld möchte man Schulden abbauen und Haushaltslöcher stopfen. Das US-Energieministerium kündigte an, etwa 7 Mio. Barrel an eine Raffinerie an der US-Golfküste zu verkaufen. Diese Nachricht ist prinzipiell bearish, da damit weniger Rohöl am Markt nachgefragt werden muss.
Außerdem wirken aktuelle Daten zu den Time-Spreads bearish und bestätigen die Erwartungen der Experten. Diese geben den Preisunterschied zwischen den Futures an den Ölbörsen an. Der aktuell gehandelte Monat bei den Futures für Brent liegt nur ungefähr 0,15 US-Dollar über den nächstmöglichen Folgemonat. Anfang Februar lag dieser Wert noch bei 0,30 US-Dollar. Doch was bedeutet diese Entwicklung nun? Sofern der Frontmonat teurer als der Folgemonat ist, sprechen die Experten von einem knappen Markt, der für steigende Preise steht. Sofern der Preisunterschied nun abnimmt, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Markt nicht mehr so knapp ist. Durch die verbesserte Versorgung mit Rohöl kommen die Preise dann unter Druck und die Preise orientieren sich eher nach unten.