Saudi-Arabien als Retter?
Der größte Ölförderer der OPEC-Staaten versucht den Markt und die Preise mal wieder zu beruhigen, um einen weiteren Preisverfall zu vermeiden.
Demnach hat das Königreich angekündigt, die Ölproduktion im März erneut zu senken. Diese soll dann 100.000 B/T unter den Werten aus Februar liegen, so das saudische Energieministerium. Gleichzeitig werden die Exportmengen weiterhin unter 7 Mio. B/T bleiben. Saudi-Arabien könnte, aufgrund einer geringeren inländischen Nachfrage, die Export steigern. Das liegt an Wartungsarbeiten, die an der Raffiniere SAMREF mit einer Kapazität von 400.000 B/T durchgeführt werden. Das Energieministerium betonte nochmals, dass Saudi-Arabien weiter am Kurs festhält, die weltweiten Ölbestände zu reduzieren. Mit 486.000 B/T ist Saudi-Arabien für den Großteil der Förderkürzungen über insgesamt 1,8 Mio. B/T der OPEC-Staaten verantwortlich.
Ein Sprecher betonte, dass man eine große Verpflichtung fühle, die Volatilität am Markt gering zu halten. Der saudische Energieminister zeigte sich auf einer Konferenz sehr zuversichtlich und demonstrierte weiterhin Optimismus. So erklärte Khalid al-Falih, dass der hohe Grad an Kooperation und Koordination im Verbund der OPEC- und Nicht-OPEC Länder bestehen bleibt und die auferlegten Ziele auch erreicht würden. Dies würde bedeuten, dass er die weltweiten Rohölbestände dieses Jahr rückläufig einschätzt. Viele Experten sind aktuell anderer Meinung und schätzen eher, dass der Markt überversorgt ist und die Bestände wieder steigen. Aktuell liegen die Bestände noch ungefähr 52 Mio. Barrel über den 5-Jahresdurchschnitt. Außerdem stehe eine Diskussion über eine Zusammenarbeit über das Jahr 2018 aktuell nicht zur Debatte. Darüber werden zu passender Zeit zum Ende des Jahres gesprochen, so al-Falih.
DOE-Daten weniger bearish
Die Rohölaufbauten über 1,8 Mio. Barrel, die vom DOE gemeldet wurden, enttäuschen. So rechneten die Experten aufgrund der Entwicklung der letzten Wochen mit deutlich höheren Aufbauten. Diese sollte gestützt werden durch die abnehmende Raffinerieauslastung, infolge der jährlichen Wartungsarbeiten. Überraschend ist, dass im größten Referenzlager für Rohöl, in Cushing Oklahoma, die Bestände im Vergleich zur letzten Woche um 3,7 Mio. Barrel gefallen sein sollen. In Cushing ist der Bestand so niedrig wie seit Januar 2015 nicht mehr. Die Produktbestände sanken insgesamt um 2,7 Mio. Barrel und ist ebenfalls ein stützendes Signal. Die Nachfrage nach Ölprodukten ist zwar gesunken, liegt mit 20,3 Mio. B/T aber auf einem ordentlichen Niveau. Bearish aber nicht überraschend ist, dass die US-Rohölförderung zur Vorwoche hin um 20.000 B/T gestiegen ist. Insgesamt überwiegen die stützenden Elemente im wöchentlichen DOE-Bericht.
Wieso der Preis für WTI heute Morgen um fast 3,5 Prozent angezogen ist bleibt fraglich. Damit liegt der Preis für ein Barrel WTI bei aktuell 60,99 US-Dollar und verteuerte sich im morgentlichen Verlauf um 2,04 US-Dollar pro Barrel. Der Preis für Brent ist dagegen fast unverändert. Ein Barrel der europäischen Referenzsorte kostet heute Morgen 64,48 US-Dollar und liegt aktuell etwa 0,2 Prozent im Plus. Erneut gefallen ist der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland. Im Bundesdurchschnitt kosten 100 Liter Heizöl heute 58,03 Euro.