US-Ölförderung lag bei 10 Mio. B/T
Die magische Schwelle von einer Rohölförderung über 10 Mio. B/T wurde schon letztes Jahr im November übersprungen, da nun genaue Daten vorliegen.
Die aktuellen wöchentlichen US-Produktionsdaten schätzen die Ölförderung auf etwa 9,9 Mio. B/T. Diese Daten und die auch der EIA Monatsreports beruhen stets zum Teil aus Schätzungen und Hochrechnungen. Nun hatte die EIA einen Produktionsbericht für November 2017 herausgegeben, der eine wesentlich Ölförderung darbietet. Demnach lag die US-Rohölförderung im November bei 10,038 Mio. B/T und machte einen Sprung von 384.000 B/T im Vergleich zum Oktober. Dies ist die zweithöchste jemals produzierte US-Monatsmenge, nach November 1970. Der im Januar dieses Jahres veröffentlichte EIA-Monatsreport gab die Fördermenge für November 2017 mit 9,87 Mio. B/T auch leicht niedriger an, lag aber näher an den tatsächlichen Werten. In den nächsten Monatsreports von EIA und OPEC werden diese Zahlen berücksichtigt und werden die Einschätzungen für das US-Förderwachstum wohl nach oben drücken.
Trotz dieser Nachricht haben die Ölpreise gestern Boden gut gemacht und konnten sich stabilisieren. Das dürfte auch an der Tatsache liegen, dass die US-Bestände in Cushing Oklahoma weiter rückläufig sind. So hat die DOE für vergangene Woche einen Rückgang von 2,2 Mio. Barrel veröffentlicht. Schon der Bericht aus letzter Woche sprach von Beständen über insgesamt 39 Mio. Barrel. Vor etwa 9 Monaten waren die Bestände noch 44 Prozent höher. In der Stadt Cushing wird physisches Rohöl gelagert, die eine der wichtigsten Umschlagsplätze für Rohöl in den USA ist.
Tiefseefunde im Golf von Mexiko
Selbst die Nachricht neuer großer Ölfunde bei Tiefseebohrungen in Golf von Mexiko hat die Rohölkurse gestern nicht weiter unter Druck gesetzt. Damit kommt das Bild der letzten Wochen hervor, wo die Ölnotierungen kaum auf bearishe Nachrichten reagiert haben. Die Firma Total hat mit dem Projektpartner Chevron in 9 km Wassertiefe ein Vorkommen von etwa 205m Dicke entdeckt. Genauere Angaben über die Ausdehnung wurden jedoch nicht gemacht. Der Fund des Ölgiganten Shells ist noch vielversprechender. Chevron ist hier ebenfalls als Partner mit an Bord. Gefunden wurde ein 427m dickes Vorkommen, was damit wohl einer der größten Funde im Golf von Mexiko seit Jahrzehnten ist. Dass derartige Tiefseeprojekte vorangetrieben werden, liegt an den höheren Ölpreisen, die durch Hedging, für zukünftige Fördermengen abgesichert werden.
Die Abwärtsbewegung haben die Ölpreise gestern gestoppt und drehten wieder nach Oben ab. Daher liegt Brent mit aktuell 69,90 US-Dollar pro Barrel, wieder nahe an der 70 US-Dollar Marke. Die Sorte WTI zog ebenfalls deutlich an und kostet heute Früh 66,16 US-Dollar pro Barrel. Volatil bleibt diese Woche auch der durchschnittliche Heizölpreis. Heute kosten 100 Liter Heizöl im Durchschnitt 63,19 Euro.