Ölpreise stoppen Kursverluste
Im gestrigen Handel enttäuschten zwar die DOE-Zahlen, doch die Ölfutures konnten gegen die Unterstützungslinien im Nachmittagsverlauf verteidigen.
Stützend für die Ölpreise war gestern die Aussage des Leiters für den Bereich Ölindustrie- und Märkte bei der IEA. Neil Atkinson sieht ein frühzeitiges Ende des Produktionsabkommens der OPEC und Nicht-OPEC-Staaten, als sehr unwahrscheinlich an. Er schätzt, dass trotz Ausstiegsmöglichkeit im Juni, das Förderabkommen bis Ende 2018 bestand haben wird. Russland zeigte sich Ende letzten Jahres noch sehr zurückhaltend, was nicht verwundert, weil Russland mit 300.000 B/T den Großteil der Kürzungen übernimmt. Aus diesem Grund bestand die russische Regierung auch auf die Ausstiegsmöglichkeit im Juni. Doch im letzten Monat kündigten die Energieminister Russlands und Saudi-Arabiens an, dass die Zusammenarbeit auch über 2018 hinaus erfolgen wird, damit der Ölmarkt stabil bleibt. Genauere Informationen über Umsetzung und Ablauf wurden bisher noch nicht bekannt. Im Zuge der Preisrallye schätzen zuletzt einige Großbanken, dass das Abkommen im Juni beendet werden würde. Atkinson äußerte sich auch zu Thema Produktionswachstum. Insgesamt schätzt die IEA das Förderwachstum für 2018 auf 1,7 Mio. B/T, wovon die USA ungefähr 1 Mio. B/T beitragen werden.
Serie bei US-Beständen gebrochen
Die wöchentlichen Rohölbestandszahlen der USA sind zum ersten Mal seit langer Zeit wieder gestiegen. Die Rohölbestände stiegen um 6,8 Mio. Barrel, wohingegen nur ein Anstieg von 1,8 Mio. Barrel erwartet worden war. Die höheren Bestände waren ein bearisher Faktor, der die Ölpreise aber nicht unter die Unterstützungslinien werfen konnte. Grund können hier die beginnenden Wartungsarbeiten an den Raffinerien sein, die somit weniger Rohöl verbrauchen. Im Zuge der geringeren Produktion nahmen die Bestände bei den Produkten ab. Die Benzinbestände sanken um 2,0 Mio. Barrel und die Destillatbestände gingen um 1,9 Mio. Barrel zurück. Stützend bleibt, dass die Gesamtnachfrage nach Ölprodukten mit 21,0 Mio. B/T. für die Jahreszeit außergewöhnlich hoch ist. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr lag die Gesamtnachfrage nur bei 19,3 Mio. B/T. Laut DOE-Daten ist die US-Rohölförderung in der abgelaufenen Woche um 41.000 B/T gestiegen. Das gesamte Zahlenwerk liest sich somit uneinheitlich und ist weder preisstützend noch preismindernd für die Ölnotierungen auszulegen.
Der durchschnittliche Heizölpreis hat nun, wie die Ölpreise einen deutlichen Rutsch nach unten gemacht. Heute kosten 100 Liter Heizöl 62,46 Euro. Das sind fast 1,5 Euro weniger als noch vor zwei Tagen. Die Rohölpreise blieben nach dem Preisrutsch auf ihrem aktuellen Niveau, in enger Handelsspanne. WTI kostet derzeitig 64,86 US-Dollar pro Barrel. Brent notiert heute Morgen bei 68,96 US-Dollar pro Barrel.