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Brent rutscht unter 70 US-Dollar

Die stetige Zunahme der aktiven US-Ölbohranlagen und die Meldung, dass der Irak die Exporte deutlich gesteigert hat, bringt die Ölpreise unter Druck.

Im gestrigen Handelsverlauf wurden Widerstände durchbrochen, nachdem die Meldung aus dem irak bekanntgegeben worden war. Die Preise fielen ab, jedoch blieb eine deutliche Kurskorrektur, in Form von Gewinnmitnahmen aus.  Schon im Dezember hatte der Irak so viel Rohöl exportiert wir noch nie. Für Januar soll dieser Wert nochmals übertroffen werden. Demnach liegen die Januarausfuhren bei 3,5 Mio. B/T und sind auf einem niedrigeren inländischen Rohölverbrauch zurückzuführen. Die Rohölförderung sei nicht gestiegen, wenngleich die maximale Förderkapazität, von 5,0 Mio. B/T, des Iraks das zulassen würde. Für Februar sei ein weiterer Anstieg erwartet, da die Exporte aus der Region Kirkuk wieder zunehmen sollen, die infolge der Auseinandersetzung mit der semi-autonomen Region Kurdistan und der Zentralregierung in Bagdad gesunken sind.

Damit reagiert der Markt seit etwas längerer Zeit auf preismindernde Nachrichten, die in den Wochen zuvor meistens komplett ignoriert wurden. Dass der Markt aktuell sehr anfällig für Abwärtsbewegungen sei, haben zuletzt viele Analysten und Experten eingeschätzt, doch wurden diese durch den starken Preisanstieg überstimmt. Der Druck auf die Preise könnte jedoch weiter zunehmen, wenn die Investitionen in zukünftige Ölförderprojekte weiter ansteigen.

ExxonMobil nimmt Geld in die Hand

Der US-Ölgigant ExxonMobil atmet im Zuge der höheren Preise kräftig auf. In Verbindung mit der US-Steuerreform kann der Konzern die Ausgaben für neue Förderprojekte im Ölsektor immens steigern, so der Konzern selbst. Für die nächsten 5 Jahre sei geplant, insgesamt 50 Mrd. US-Dollar in den US-Ölsektor zu investieren. Dabei liege der Fokus vor allem auf das Permian Becken, einer der Hotspots für Schieferöl in Texas und New Mexiko. Grund für die massiven Investitionen ist allein der hohe Rohölpreis. Vor dem Preiseinbruch im Jahr 2015 investierte ExxonMobil im Durchschnitt 10,5 Mrd. US-Dollar in die US-Ölförderung. Mit dem massiven Preisverfall 2015 wurden harte Sparmaßnahmen getroffen. So lagen die Investitionen 2016 bei nur 6 Mrd. US-Dollar. Für das Jahr 2017 liegen noch keine kompletten Zahlen vor. Bisher ist nur bekannt, dass in den ersten neun Monaten 4,3 Mrd. US-Dollar in neue Projekte gesteckt wurde. Es bleibt dabei, dass die USA auf dem Weg sind, Saudi-Arabien als Zeitgrößten Ölförderer der Welt zu überholen.

Am heutigen Tage liegt der durchschnittliche Heizölpreis in Deutschland bei 63,89 Euro pro 100 Liter und damit etwas höher als gestern. Nachdem die Ölpreise im gestrigen Tagesverlauf nahe der Tagestiefs aus dem Handel gingen, stehen die Preise heute Morgen wieder unter Druck. WTI liegt aktuell mit knapp einem Prozent, deutlich unter den Eröffnungskursen und kostet 64,89 US-Dollar pro Barrel. Die Nordseesorte Brent kostet 68,92 US-Dollar und notiert etwa 0,7 Prozent unter dem heutigen Eröffnungskurs.

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