Ölpreise auf 3-Jahreshoch
Die Preise gerieten an den Börsen kurzzeitig unter Druck, doch die Entwicklung der US-Rohölbestände nahm den Druck von weiteren Abwärtsbewegungen.
Mit Veröffentlichung der API-Bestandszahlen der USA wurde dann eine deutliche Gegenbewegung eingeleitet. Das API meldete erneut Abbauten bei den Rohölbeständen, die zudem die Erwartungen deutlich übertrafen. Experten schätzten den Bestandsrückgang auf etwa 3,5 bis 4,1 Mio. Barrel, doch die API-Daten sprechen von einem Bestandsrückgang über 11,2 Mio. Barrel. Dies ist zudem der 8. Bestandrückgang in Folge. Dass die Destillat- und Benzinbestände dagegen Aufbauten verzeichnen, wird vom Markt weitestgehend ignoriert. Wahrscheinlich liegt die Raffinerieauslastung über dem Normalniveau, weshalb die Bestände zunehmen, wohingegen der Rohölbestand, aufgrund des höheren Raffinerieverbrauchs abnimmt.
Weiteres Aufwärtspotential können nicht nur die morgigen DOE-Daten bringen, sondern auch eine Entscheidung der USA über die Sanktionen des Irans am Freitag. 2015 wurde ein Vertrag mit dem Iran vereinbart, welcher das staatliche Atomprogramm von der Internationale Atom Energie Agentur überwachen lässt. Deshalb wurden die internationalen Sanktionen ausgesetzt, die somit der Wirtschaft und der Rohölförderungen neue Wachstumsanreize gegeben haben. Die Rohölförderung stieg von 2,8 auf heutige 3,8 Mio. B/T an. Formal hält der Iran das Abkommen ein, weshalb es keinen Interventionsbedarf gibt. Doch seit der Präsidentschaft Trumps gibt es immer wieder neue Spannungen. Trump fordert wieder schärfere Sanktionen und möchte einige ausgesetzte Sanktionen wieder fortführen. Die wohl ungerechtfertigte Aufkündigung des Vertrages könnte den Iran dazu veranlassen, ebenfalls Vereinbarungen zu durchbrechen. Dem einmal im Gang gesetzten Abwärtsstrudel könnte zum Schluss ein Ende des Vertrages bedeuten und das Atomprogramm des Irans wiederaufleben lassen, so die Befürchtungen von Börsianern. Damit würden neue erhebliche Aufwärtspotentiale für die Ölpreise generiert werden.